Italien: 60 Milliarden Euro pro Jahr Schaden durch Korruption

Die in Italien grassierende Korruption setzt die Regierung Monti immer ärger unter Druck. Am kommenden Montag stellt die Regierung ein 400 Seiten starkes Dossier vor, mit dem das Phänomen der ausufernden Korruption in Italien beleuchtet wird. Das von einer Expertenkommission des Ministeriums der öffentlichen Verwaltung verfasste Dokument warnt davor, dass die Korruption Italien 60 Milliarden pro Jahr kostet. Öffentliche Aufträge im Infrastrukturbereich können wegen Schmiergeldzahlungen bis zu 40 Prozent aufgebläht werden. Aufgrund mangelnder Transparenz in der öffentlichen Verwaltung besetzt Italien mit Ghana und Mazedonien Platz 69 im internationalen Ranking der Länder, die am stärksten von der Korruption heimgesucht sind. Die Italiener hegen kaum Hoffnung, dass sich die Lage bessern könnte. Laut einer von den Verfassern der Studie durchgeführten Umfrage halten 64 Prozent der Italiener die Maßnahmen der Regierung Monti zur Bekämpfung der Korruption für ineffizient. Der Minister für die öffentliche Verwaltung, Filippo Patroni Griffi, zeigte sich am Montag zuversichtlich, dass das Anti-Korruptionsgesetz der Regierung, das seit Monaten im Parlament liegt, bis Ende dieser Woche vom Senat verabschiedet wird.

stol, 17. Oktober, mit/D

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