PM Bürgerliste Sexten zu jüngsten Pressemeldungen, 27.01.13

Presseaussendung der Bürgerliste Sexten zu den kürzlich getätigten Aussagen des Geschäftsführers der Sextner Dolomiten AG in der Tagespresse

Die Bürgerliste Sexten ist sehr verwundert und aufgebracht über die dreiste Behauptung des Geschäftsführers der Sextner Dolomiten AG, dass der Baubeginn zur schitechnischen Erschließung des „Stiergartens“ unmittelbar bevorstünde. Er müsste es eigentlich besser wissen, dass bei einem  negativen Urteil des Verwaltungsgerichtes gegen das Projekt der Schilobby, welches im Februar ansteht, alle weiteren – wahrscheinlich illegal durchgeführten –  Planungen und Beschlüsse keine Geltung haben können. Die „sospensiva“ des Verwaltungsgerichtes hat eigentlich das weitere Projektieren und Arbeiten im Planungsraum 16 – Hochpustertal – Schigebiet Helm – Rotwandwiesen vorerst untersagt. Hier geschah bereits eine Missachtung der Vorgaben seitens des Verwaltungsgerichtes, und es wird der AG sicherlich nicht zur Ehre gereichen. Herr Ing. Winkler und seine Arbeitgeber sind über den Stand der Dinge bestens informiert, es liegt aber sicherlich in ihrem Interesse, die Öffentlichkeit im Unklaren zu lassen und die Entscheidungsträger bzw. das Verwaltungsgericht zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

Was das neue Projekt anbelangt, so muss man der Bevölkerung reinen Wein einschenken: Die Landesraumordnungskommission hat in ihrer Sitzung vom 29.11.2012 das besagte neue Projekt mehrheitlich abgelehnt. Es gab Einwände verfahrenstechnischer Natur. Es gab aber auch „grundsätzliche Einwände gegen die schitechnische Verbindung der zwei Schigebiete in diesem Bereich, die landschaftliche Eingriffe erfordert, welche in dieser Größenordnung nicht gerechtfertigt sind“.

Man hat auch festgestellt, dass die Verbindung im Fachplan für Aufstiegsanlagen und Schipisten nicht eingetragen war, dass die Planungsunterlagen in der Raumordnung von den Unterlagen im Gemeinderat abwichen, und dass der Artikel 4 der Durchführungsbestimmungen des Fachplanes beim Entstehen des Gemeindesratsbeschlusses „Genehmigung einer Variante“ nicht angewendet hätte werden dürfen. Also wäre auch der Gemeinderatsbeschluss vom 28.12.11, bei dem das Varianteprojekt genehmigt wurde, ungültig.

All diese Tatsachen werden dann in einem nachfolgenden Gerichtsverfahren, das durch einen weiteren Rekurs angestrengt wird, zu überprüfen sein. Jedenfalls wurde in den letzten Jahren immer wieder – trotz großer Bedenken hinsichtlich negativer Umweltauswirkungen, schlechtester hydrogeologischer Voraussetzungen und fragwürdiger Wirtschaftlichkeit – durch faule Tricks versucht, das Vorhaben auf „Biegen und Brechen“ durchzudrücken. Aber noch ist nicht aller Tage Abend!

Zur Finanzierung des sogenannten Zusammenschlusses von Helm und Rotwand muss man sich auch die Frage stellen: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld…?  Die Rechnung ist eigentlich schnell gemacht: Die Realisierung des Projekts verschlinge laut Betreiber 27 Millionen Euro, hinzu kommen die Errichtung des Bahnhofes in Vierschach (weitere 4 Millionen Euro!) und der Bau der Druckrohrleitung vom Sextner Stausee bis ins neue Schigebiet (eine tickende Zeitbombe vom Talanfang bis zum Talende!).

Die Schulden der AG belaufen sich, so hört man, derzeit in einer zweistelligen Millionenhöhe und das Gesellschaftskapital beläuft sich nur auf schwache 1,4 Mio. Euro und wird voraussichtlich auf  ca. 6 Millionen aufgestockt werden. Wer sind die großen Aktienzeichner in Sexten und in Innichen??? Wir  Steuerzahler müssen nun die Kastanien aus dem Feuer holen, das Land hat anscheinend die Finanzspritze  von ca. 8 Mio. Euro schon gewährt, und die einzelnen Betriebe werden wohl auch gezwungenermaßen zur Kasse gebeten werden müssen, so wie in Toblach beim Langlaufzentrum. Wie lange lassen wir uns das noch gefallen, dass ein paar wenige Zeitgenossen über die große Mehrheit bestimmen, uns steuerlich ungeheuer belasten und uns die Lebensgrundlage Natur zerstören?

Für die Bürgerliste Sexten
Dr. Hans Peter Stauder
Sexten, am 27.01.2013

 

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2 Antworten auf PM Bürgerliste Sexten zu jüngsten Pressemeldungen, 27.01.13

  1. Ein verärgerter Bürger sagt:

    Herr Stauder besser wäre es sie würden das ganze Geld das sie gegen das Projekt investiern in das Projekt investieren, so weren es vieleicht schon nicht mehr 27 Milionen Euro. Und würden wir die ganzen gehälter der ganzen Grünen kürzen, würden wir die 8 Milionen vom Land schneller zusammen bringen als uns recht ist!

    Das Verwaltungsgericht wird schon feststellen das alles Richtig ist und es endlich genehmigen! Für irgend ein Naturgelabere sollte kein offenes Ohr da sein wenn es um die Zukunft einer Region geht, später nützt uns die unberührte Natur auch nichts mehr!
    Geben sie auf und sehen sie ein dass jede Logik für eine Verbindung spricht und machen sie sich nicht noch Unbeliebter in Sexten, als sie schon sind! Gleiches gilt für Hern Watschinger!

    • forumonline sagt:

      Sehr geehrter verärgerter Bürger Pfeifhofer,
      ihre Beschimpfungen gegenüber den Herrn Stauder und Watschinger ließen sich auf ihre Stichhaltigkeit überprüfen, indem man eine Volksabstimmung zu den umstrittenen Projekten zulässt.
      Zur Verbindung von Skigebieten gibt es viele Möglichkeiten. Beispielsweise arbeitet man am Bahnzusammenschluss der Ferienregion Pustertal/Eisacktal. Vorausgesetzt, dass man das Programm an einem Tag unterbringt, soll man in Zukunft von Brixen/Plose über Mühlbach/Gitschberg, über Percha/Kronplatz nach Vierschach/Helm bahnskifahren können. In St. Vigil wird der Kronplatz über eine Schwebebahn mit dem Skigebiet Piz de Plaies/Piculin verbunden. Von dort aus kommt man mit Bussen ins Skigebiet um Corvara. Meines Wissens gibt es auch in Sexten eine Busverbindung zwischen Rotwand/Signaue und Helmbahn. Sollte dies, Herr Pfeifhofer, ihnen und Gleichgesinnten nicht genügen, kann man immer noch die Errichtung einer Liftverbindung von der Signaue auf den Helm andenken. Aber eine landschaftszerstörende Schneise bzw. eine Abfahrt in ökologisch und hydrologisch derart sensiblem Gebiet sollte sich von selbst verbieten! Und unberührte Natur wird immer unser größter Trumpf bleiben!

      Walter Harpf,
      Heimatpflegeverband – Bezirk Pustertal