Graubünden: Olympia-Kandidatur abgelehnt

olympia-nein.ch, 03.03.2012 – Das Bündner Volk hat rechtzeitig den Stecker gezogen!

Mit grosser Freude nimmt das Komitee Olympiakritisches Graubünden den weisen Entscheid der Bündner Stimmbevölkerung zur Kenntnis, sich nicht in ein unkalkulierbares Olympiaabenteuer zu stürzen. Bündnerinnen und Bündner haben klar gezeigt, dass sie auch den zukünftigen Generationen gute Lebensbedingungen garantieren wollen: wirtschaftlich schuldenfrei, die Landschaft als Kapital erhalten und weiterhin Geld für die Unterstützung von nachhaltigem Tourismus, Bildung und Kultur zur Verfügung zu haben (Medienmitteilung des Komitees Olympiakritisches Graubünden).

Nationalrätin Silva Semadeni, Präsidentin des Komitees Olympiakritisches Graubünden sagt: «Ich bin den Bündner Stimmberechtigten dankbar, dass sie mit ihrem NEIN dieses olympische Megaprojekt endgültig beerdigt haben. Bündnerinnen und Bündner haben sich nicht von der millionenteuren Propaganda und den bundesrätlichen Milliardenversprechungen mit ungeklärter Defizitgarantie blenden lassen. Jetzt können wir uns den wirklichen Bedürfnissen Graubündens zuwenden und echt nachhaltige Strategien entwickeln, damit die bereitgestellten 300 Millionen Franken sinnvoll für alle Bündner Talschaften eingesetzt werden.»

«Es ist eine Rückkehr zur ökonomischen, sozialen und ökologischen Vernunft», kommentiert Stefan Grass, Leiter des Komitees Olympiakritisches Graubünden das klare Abstimmungsresultat. «Nur das Bündner Volk konnte verbindlich den Stecker ziehen und die Olympia-Kandidatur jetzt selbst beenden.» Wäre die Übung weitergegangen, hätte nur ein kleiner Kreis Involvierter entscheiden können, ob allenfalls auf die Kandidatur verzichtet werden muss, wenn die Planung und Finanzierung bis zum Unterschreiben der Garantien ans IOC aus dem Ruder laufen.

Anita Mazzetta, Geschäftsleitern des WWF Graubünden bringt es auf den Punkt: «Das Nein des Bündner Volkes macht den Weg frei für einen echten und politisch verbindlichen Nachhaltigkeitsprozess in Graubünden ohne einen unmöglichen Balanceakt zwischen einem Megaanlass und dem Nachhaltigkeitsgedanken vollziehen zu müssen.» Gerne sind die Bündner Umweltorganisationen bereit an diesem Dialog mitzuwirken, um wirklich nachhaltige Projekte entwickeln und anstossen zu können. Wir fordern Bund, Kanton, Gemeinden sowie Wirtschafts- und Tourismusorganisationen zu einem konstruktiven Dialog über die Zukunft unseres Kantons auf. Der Geschäftsführer von Pro Natura Graubünden, Hans F. Schneider hält fest: «Einen vollständigen Abbruch der mit dem NIV-Prozess gestarteten Diskussionen würden die Bündner Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nicht verstehen und als kleinliche Trotzreaktion deuten.» Ihre Bereitschaft zur Mitwirkung im weit weniger umweltbelastenden Projekt Ski-WM 2017 in St. Moritz haben die Umweltorganisationen an einer Sitzung letzte Woche bereits bekräftigt.

Dieser Beitrag wurde unter Pressemitteilungen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.