Eine große Last
Die Plattform Pro Pustertal warnt seit Jahren vor einer überdimensionalen Einfahrt ins Gadertal. Dieses Thema wurde lange schon kontrovers diskutiert. Aber St. Lorenzen hat die große Last des Verkehrs zu tragen. Bürgermeister Helmuth Gräber hofft auf einen Baubeginn im Jahre 2014. „Wir sind Demokraten und akzeptieren die Meinung und den Ausdruck anderer Menschen“, so Helmut Gräber, Bürgermeister von St. Lorenzen. Deshalb erhielt die von der Plattform Pro Pustertal erneut errichtete Plane mit der Warnung „Gadertaleinfahrt nicht hier“ eine Genehmigung von sechs Monaten. Somit erhielt die Plane einen offiziellen Anstrich.
Das Thema „Gadertaleinfahrt“ ist eigentlich ein alter Hut, trotzdem flammt es immer wieder neu auf. Ist doch der Verkehr im Pustertal das Thema schlechthin. Immer wieder warnte die Plattform Pro Pustertal vor einem großzügigen Ausbau der Pustertaler Straße. Ein Ausbau fördert nur die Zunahme der LKW-Fahrten. Aber dass das letzte Teilstück mit dem überdimensionierten Ausbau der Einfahrt ins Gadertal bald in Angriff genommen werden soll, besorgt die Plattform Pro Pustertal ganz besonders. Aber Bürgermeister Helmut Gräber sieht ein Licht am Ende des Tunnels. „Dieses Projekt mit der Tunnellösung ins Gadertal wird auf jeden Fall vorangetrieben. Es ist in Ausarbeitung und wir erwarten, dass wir bereits im Jahr 2014 mit dem Bau beginnen können“, so der Bürgermeister von St. Lorenzen.
Das Projekt ist zwar nicht billig, aber laut Bürgermeister Helmuth Gräber doch die schnellste und beste Lösung, um auf die Staatsstraße 49 zu gelangen. Für das Dorf St. Lorenzen hat der Bau des Tunnels unter der Sonnenburg keine Verbesserung der Verkehrssituation gebracht. Allein die Ortschaft Sonnenburg konnte durch die Tunnellösung profitieren und aufgewertet werden. „Aber in St. Lorenzen wird es erst zu einer Beruhigung kommen, wenn der Tunnel ins Gadertal gebaut ist“, so Bürgermeister Helmut Gräber. Ansonsten bleibt die Einfahrt an der Brücke ins Gadertal ein Nadelöhr. Eine Studie hat ergeben, dass 60 Prozent des heutigen Verkehrsaufkommens als Durchzugsverkehr über die Brücke durch St. Lorenzen führt. „Dieses Verkehrsaufkommen ist für das Dorf St. Lorenzen eine viel zu große Last und wir brauchen endlich eine Lösung“, so der Bürgermeister.
Nach wie vor setzt die Plattform Pro Pustertal auf die Kniepaß-Variante. „Nie wurde eine Vergleichsstudie mit entsprechender Kostenberechnung zur Alternative am Kniepaß mit bereits bestehenden Straßenteilen gemacht“, kritisiert Christine Baumgartner von der Plattform Pro Pustertal. Aber die Zeit der kleinen Variante am Kniepaß ist laut Bürgermeister Helmut Gräber endgültig vorbei. Trotzdem appelliert die Plattform Pro Pustertal an die Verantwortung der politisch Verantwortlichen, das überdimensionale Tunnelprojekt neu zu überdenken und die Variante am Kniepaß nochmals zu prüfen. „Denn die Zeit für aufwändiger Straßenprojekt ist vorbei“ so Christine Baumgartner von der Plattform Pro Pustertal. Auch die Bürgerliste St. Lorenzen hat sich immer für die Variante am Kniepaß ausgesprochen, weil sie auch kostengünstiger und umweltschonender ist. (chm)
Bei allem Verständnis für verkehrsgeplagte Anwohner (deren es Zigtausende gibt in Südtirol, und die meisten davon haben keinerlei Aussicht auf Besserung durch Umfahrungen u. ä.) – das Ding kostet 40 Millionen (!), die Zahl der direkt betroffenen Anwohner ist sehr begrenzt und die Gadertaler Straße hat nicht einmal die Hälfte des Verkehrs der Pustertaler Straße, wenig Schwerverkehr, wenig Nachtverkehr, keinen Transitverkehr. Da ist es nicht verständlich, warum so ein Projekt Priorität haben soll.
HP Niederkofler