Landesrat Mussner hat jüngst den Baubeginn am Klosterwald von der Verfügbarkeit finanzieller Mittel abhängig gemacht.
Da wir nun offensichtlich auch in punkto Straßenbau am Punkt angelangt sind, wo nicht mehr „alles geht“, können wir nur die Frage wiederholen, weshalb die Ausfahrt Gadertal eigentlich Priorität vor anderen Projekten haben sollte.
Dass die Anwohner in Pflaurenz und St. Lorenzen vom Verkehr befreit werden wollen, ist natürlich verständlich. Allerdings ist die Situation hier weniger schwerwiegend als in vielen anderen Fällen, für die keine Umfahrung u. ä. in Aussicht steht:
- Sehr wenige Häuser sind unmittelbar betroffen.
- Die Gadertaler Straße weist im Jahresschnitt weniger als die Hälfte des Verkehrs der Pustertaler Straße auf (2012: Zählstelle St. Lorenzen durchschnittlich 18.049 Fahrzeuge am Tag, Montal 7.225). Der Anteil des Schwerverkehrs ist gering, der Nachtverkehr ist begrenzt und es gibt praktisch keinen Transitverkehr.
- Die wenigen problematischen Tage im Jahr (Urlauberwechsel) können nicht der Maßstab für die Infrastruktur sein. Außerdem kann auch das vorgesehene Kreuzungsbauwerk diesen Spitzenverkehr nicht ohne Stau bewältigen und der Tunnel durch den Klosterwald und die unterirdischen Ein- und Ausfahrten verkomplizieren die Situation zusätzlich.
Kurz gesagt: Abgesehen von der untragbaren Landschaftszerstörung rechtfertigt der erzielte Effekt nicht die Kosten von 40 Millionen Euro für diese Ausfahrt. Wenn die Mittel schon knapper werden, sind sie in erster Linie dort einzusetzen, wo sie den größtmöglichen Nutzen im Sinne der Verkehrsentlastung und Verbesserung der Verkehrssicherheit bringen. Dass nach diesen Kriterien der Gadertaler Ausfahrt Priorität zukommen sollte, ist für uns nicht nachvollziehbar. Wir empfehlen deshalb einmal mehr eine Nachdenkpause.
Für die PPP
Gerhard Elzenbaumer
Michael Töchterle
Bruneck, am 28.03.2013, 10:30
oder man könnte auch an die vorrangigste Priorität Riggertalschleife denken!
Wie wärs die oft diskutierte Variante übers Kniepasseck neu aufzurollen?Meines Erachtens sicher die billigste und umweltschonendste Strassenbauweise,aber ja …..Mussner will sich ja den Ladinern beweissen oder nicht???????????
Dann gibt es wohl ein Problem mit der verkehrstechnischen Beschilderung/Umsetzung, wenn diese Straßen nicht genutzt werden.
Sie werden sehr wohl genutzt. Aber ein großer Teil des Verkehrs geht nun einmal in die Stadt. Da nützt kein Schild. Siehe auch Brixen: sauteure Umfahrung, Effekt sehr bescheiden.
Beispiel Prioritäten: wie wärs mit dem Nadelöhr Kiens?
Natürlich ist das ein Argument. Aber 7000 Fahrzeuge werden auf jeder halbwegs befahrenen Stadtstraße überschritten. Z. B. auch auf allen Hautpstraßen durch Bruneck, obwohl es eine Umfahrung im Norden und eine im Süden gibt.
Was sind dann die Prioritäten? Straßenbauten wo reklamiert wird von Personen, welche ihr Haus ZUR STRASSE HIN gebaut haben?
Laut welcher Rangliste soll dann entschieden werden?
Sind 7.000 Fahrzeuge täglich kein Argument?