Almerschliessung: Antersasc -Eigentümer Johann Mair von Umweltpreis ,,schwer getroffen“

Dolomiten, 18.04.2013 – ,,Holzteile am Rücken auf die Alm getragen“

San Martin de Tor/ St.Martin in Thurn. Der Eigentümer der Antersasc -Alm, Johann Mair aus Montal, tritt der Kritik entgegen, die anlässlich der Überreichung des von Lothar Dellago geschaffenen Kunstwerkes Umweltpreis Antersasc (,,Dolomiten“ vom 22.Jänner) geäußert wurde.

,,Meine Ahnen haben diese Alm unter großen körperlichen Anstrengungen, aber auch immer mit größter Begeisterung über viele Jahrzehnte bewirtschaftet“, schreibt Johann Mair in einem Brief, der auch an den Dachverband für Natur – und Umweltschutz, Umweltschutzlandesrat Elmar Pichler -Rolle und Landeshauptmann Luis Durnwalder ging. ,,Ich selbst habe bis vor rund 20 Jahren selbst sehr oft Hand angelegt und unter anderem schwere Holzteile auf meinem Rücken bis zu den Almgebäuden auf 2085 Meter Seehöhe getragen. Mein Vater hat über 30 Jahre die Alm bewirtschaftet, wobei das Almvieh im Rahmen eines Tagesmarsches auf dem Fußweg von Montal bis auf die Alm getrieben worden ist“.

Er würde gerne mit einem Teil des Viehes in den Sommermonaten wieder nach Antersasc gehen, schreibt Mair; der Zustand der Gebäude (Stall und Hütte) erlaubten dies allerdings nicht. ,,Durch die Errichtung eines einfachen Almweges könnte ich in die Lage versetzt werden, einen Teil der Sanierungsarbeiten  eigenhändig durchzuführen“, schreibt Mair. Er frage sich nun, warum er ein Umweltzerstörer sei, wenn er sich bemühe, einen einfachen Weg auf die Alm zu errichten, um dadurch die traditionelle Bewirtschaftung seiner Alm unter zeitgemäßen Bedingungen durchführen zu können. Mair kritisiert den Vorsitzenden des Dachverbandes, Klauspeter Dissinger.  Dieser spreche sich gegen öffentliche Finanzierungen von Almwegen aus.

,, Gleichzeitig spricht er sich für die Erschließung des Ploseberges mit einer Seilbahn aus, welche 20 bis 30 Millionen öffentliche Gelder beanspruchen würde. Die Gäste, Touristen und Freizeitsportler sollen auf die höchsten Berggipfel gebracht werden, der Bauer in Antersasc soll dafür auf eine zeitgemäße Zufahrt gänzlich verzichten. Sind die Lebensräume wirklich nur in Antersasc und sonst nirgends schützenswert?, fragt Mair.

Er stellt die Bewertungskriterien des Dachverbandes in Frage: ,, Im Jahre 2012 sind im Rautal in St. Vigil und in Schluderbach in Toblach, beides Gebiete im Weltnaturerbe, Radwege und Loipen von mehreren Metern Breite errichtet worden. Die Fahrbahnen wurden gewalzt und geglättet, wie wenn eine Autobahn errichtet werden müsste. Wo sind dort die Behörden, die Umweltschutzverbände und der Alpenverein mit dem Maßband geblieben?, fragt Mair. Er hingegen sei als der schlimmste Umweltverbrecher im Lande durch die Presse gezogen worden.

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Kommentar:

Sehr geehrter Herr Mair,

bitte die Sachen nicht verwechseln. Der Ploseberg darf nicht mit Antersasc verglichen werden; Antersasc steht unter dreifachen Schutz!

UNESCO -Weltnaturerbe, Natura 2000 und Naturpark. Andere Alpenregionen würden sich mit diesen Prädikaten weit mehr erfreuen, als Südtirol es tut. Antersasc ist  im öffentlichen Interesse zu erhalten, damit nachfolgende Generationen auch noch ein Stück Natur – und Kulturlandschaft erleben dürfen!

michl burger

 

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