Sexten. HimmelGrün & „Edith-News“ 3

24. August 2013 um 19:39

Edith hat es in ihren bemerkenswerten Kommentaren sehr klar analysiert und beschrieben: Es gäbe in Sexten für die Tourismuswirtschaft so viel Wirkungsvolles zu tun, das billiger und einfacher zu haben wäre, als die Verbindung. Aber scheinbar ist es einfacher eine Piste herauszuholzen, den großkopfaten Wirtschaftsaposteln nachzubeten und dann darauf zu hoffen, dass sich alle Erwartungen an Wachstum (vor allem des eigenen Vermögens) erfüllen…
Eine besondere Betrachtung verdient das Gefälle Osttirol-Sexten. Diesbezüglich würden vor allem die Gastgewerbe unterer Preisklassen ein böses Erwachen haben, wenn die Skiverbindung nach Österreich irgendwann verwirklicht wäre…
Zu den Baggerfahrern: Es tut mir jeder ehrlich leid, der in einer beklemmenden wirtschaftlichen Lage ist, aber Korrekturen falscher Entwicklungen sind zumeist eben schmerzhaft. Die Befürworter sollten wenigstens anerkennen, dass die allermeisten Gegner keine “Neider” sind, sondern noch größeres künftiges Leid verhindern wollen, weil sie fühlen, dass unserer Art des “Fortschritts” schon lange an die natürlichen Grenzen gestoßen ist und nichts anderes als Leid verursachen kann. Irgendwo…

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Edith

@ HimmelGrün
Herzlichen Dank für die Gleichgesinntheit!
Mir wird speiübel, wenn ich die Kommentare in den diversen Foren derer lese, die sich für eine Anbindung outen. Am 31. August treffen sich diese so genannten Befürworter im oder vor dem Haus Sexten und werden ihr Bestes geben, aber immer nur das, was wir bisher gelesen haben.
Ich habe schon oft geschrieben, dass die einheimischen Helm- und Rotwand-Schifahrer mit dem, was sie bisher vorfanden, voll und ganz zufrieden sind. Die Sextner fahren so und anders lieber auf ihren Pisten und die “Vierschinger” lieber am Helm, auch deshalb, weil zwischen den beiden “Parteien”, wie in jeder Südtiroler Talgemeinschaft auch, ein gewisser (Futter)Neid und blöde Rivalität besteht. Ich habe schon geschrieben, dass ich als Nicht-Sextnerin die Verhältnisse am Helm und auf der Rotwand sehr gut kenne, weil ich sehr oft, d. h. vom Dezember bis Saisonende, dort Schi fahre und wohl auch mit sehr vielen ins Gespräch komme.
Also, es stimmt, dass zu Stoßzeiten in den Weihnachts-, Semester- und Osterferien ein gewisser, aber aushaltbarer Trubel herrscht, den ein intelligenter Schifahrer auszuweichen versteht, indem er von 12 bis 14 Uhr gewisse Pisten meidet und andere aussucht und diese oft für sich alleine hat. Den Rest der Saison kann man die Leute teilweise alle per Namen aufrufen, denn die meisten kennt man eh’ als Gewohnheitspistenbenützer. Ein normaler Schitag besteht aus ein paar Rautpisten, dann eventuell noch eine rote Abfahrtspiste, dann da oder dort essen gehen und mit denen, die man kennt, reden (und politisieren), dann, aber nur bei herrlichem Wetter und Pistenverhältnissen, nach denen man sich vorher erkundigt, hinüber auf die Rotwand, drei oder vier mal den Steilhang hinunter und dann wieder mit dem Shuttlebus zurück zur Seilbahn und ab Richtung Vierschach. Vielleicht geht es sich noch eine zusätzliche Rautpiste aus, aber nur vielleicht. Und so wie ich machen es die meisten guten Schifahrer, die ich kenne. Touristen schaffen nicht einmal die Hälfte davon und murksen auf den restlichen Pisten herum. Sollen und dürfen sie auch. Wer einmal nach Padola will, der fährt auch einmal hin, aber damit hat es sich auch. Die paar Pisten sind für die meisten total uninteressant und dafür ist man den ganzen Tag auf “fremden Terrain”, und auch nur zur Neugierde unterwegs, also lässt man das auch sein. Die Signaue ist für gute Schifahrer bloß ein unsinniger Zeitvertreib, drum lässt man auch diese links liegen. Jetzt sollen wir noch eine zusätzliche Zeitvertreibpiste bekommen, die die Leute von Vierschach zur Rotwand und umgekehrt lotsen soll. Na prima… für satte 25 Millionen fiele mir wirklich was Besseres ein, wenn ich am Hebel der Sextner Wirtschaft wäre!
Wenn erst einmal die Verbindung Helm-Osttirol da ist, dann wird es für die Vierschacher- und Sextner-Wirtschaft noch rapider bergabwärts gehen. Die Osttiroler sind zwar etwas einfältige Leute, aber sie wissen sehr wohl, wie man den Südtirolern die Gäste abluchst, nämlich mit noch billigeren Preisen. Der Turnthaler ist den Leuten nach einem Tag zu langweilig und der Helm nur einen Katzensprung weit weg. Der Schibus von Heinfels/Sillian bis Innichen fährt momentan den ganzen Tag zum Nulltarif hin und her, drum wird jetzt und in Zukunft in Osttirol geschlafen, eingekauft und getankt und am Helm wird die Pisten- und Hüttengaudi absolviert. Die Sextner dürfen investieren, abholzen, baggern und sich und die künftige Generation in die Schulden stürzen und andere lachen sich dafür ins Fäustchen.
So und kein bisschen anders schaut ‘s aus und so wird ‘s in Zukunft ausschauen!
Am 31. August wird all das bei der Kundgebung wohl nicht Gesprächsthema sein…

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