E66, Plöckentunnel: Osttiroler ÖVP-Bezirksparteitag fordert Straßenausbau

ARGE Stop Transit, 18.09.2013 – Auf dem Bezirksparteitag der ÖVP-Osttirol in Lavant am 17.09.2013 wurde der AAB-Leitantrag einstimmig angenommen, in dem u.a. folgende Passage zum Thema Verkehr enthalten ist:

„…Dennoch gilt es gerade in einem, von Abwanderung bedrohten Bezirk, die Straßen und Schienenanbindungen kontinuierlich auszubauen sowie das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu verbessern.Obwohl derzeit fast 70 % aller Gäste über die Felbertauernroute aus Richtung Norden anreisen, gilt es, sowohl die Anbindungen an die Tauern und Drautalautobahn in Kärnten als auch an die Brennerautobahn im Südtiroler Pustertal weiter zu verbessern und eine mögliche, in Bezug auf Gütertransitverkehr freie Tunnelvariante im Bereich Plöcken zu prüfen, welche im Einklang mit den Intentionen der Alpenkonvention (Zusatzprotokolle Verkehr in Österreich und Italien) stehen sollte. ....“
http://www.dolomitenstadt.at/wp-content/uploads/2013/09/Leitantrag-AAB.pdf

Alle Beteuerungen hiesiger Bezirks- und Landespolitiker, dass die sogenannten „Umfahrungen“ im Drau- und Pustertal der Entlastung der Bevölkerung dienen sollen, entpuppen sich damit neuerlich als Täuschungsmanöver. Tatsächlich geht es um den Ausbau der E66 bis Franzensfeste und bis Spittal/Drau zur Drautal-Autobahn.

Außerdem soll eine Plöckentunnel-Variante geprüft werden, von der der Transitverkehr angeblich ausgeschlossen und mit der Alpenkonvention vereinbar sein soll.
Für wie blöd hält man die Leute, wenn man glaubt, der Bevölkerung weismachen zu können, einen internationalen Straßentunnel bauen zu können und Transitverkehr hindurch ausschließen zu können.
Offenbar ist die 3,5 km lange Scheiteltunnel-Variante gemeint, die alle transithemmenden Spitzkehren auf der italienischen Seite ausschließt und niedriger als der Brennerpass liegt.
Den Tunnel-Befürwortern in Friaul-Julisch-Venetien, die schon seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf diesen Tunnel drängen, geht es nur darum, dass der Weg von den nordadriatischen Häfen nach Süddeutschland verkürzt wird, um diese Häfen gegenüber den den anderen europäischen Häfen konkurrenzfähiger zu machen.

Neben der Bezirks-ÖVP hat sich auch die Lienzer Bürgermeisterin Blanik (SPÖ) laut Kronenzeitung-Bericht vor kurzem für einen „sicheren“ (!?) Plöckentunnel ausgesprochen.

Folge für den Lienzer Talboden: er verkommt zum Transitverkehrskreuz, Folgen aber auch für die abzweigenden Täler (Puster-, Drau- und Iseltal): Transitverkehrslärm Tag und Nacht. Wer wird schon in Tag und Nacht in verlärmten und verstunkenen Tälern Urlaub machen wollen, von den unheilvollen Auswirkungen auf die Lebensqualität und Gesundheit der betroffene Bevölkerung ganz abgesehen?

Arge Stop Transit

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