Leserbrief Gottlieb Andreas Hempel: Dietenheim, Wohnbauzone Aschgut

Um dem Aschgut in Dietenheim wirtschaftliche Schwierigkeiten zu mindern, wurde Baurecht auf die Grundstücke am Hang verlagert und ein Wettbewerb für Bebauungsvorschläge durchgeführt.

Die ausgewählte Arbeit sieht unten am Hangfuß eine akzeptable lockere Bebauung mit geneigten Dächern vor. Um eine überproportionale Verdichtung der neuen Bebauung zu erzielen, wurden zusätzlich Terrassenhäuser mit Flachdächern den Hang hinauf vorgesehen. Diese völlig aus dem Rahmen fallende Verdichtung entspricht weder dem baulichen Umfeld, noch ist sie der idyllischen Landschaftssituation angemessen. Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass hier den Anforderungen des Investors auf eine möglichst hohe Kubatur gefolgt wurde. Mit dieser Verdichtung mit Terrassenhäusern – dem Auslaufmodell eines bauschadenträchtigen und kostspieligen Wohnungsbaus – wird das Ortsbild von Dietenheim empfindlich gestört und eine romantische Landschaftssituation zerstört– ein weiteres trauriges Beispiel einer rücksichtslosen Zersiedelung, wie sie an vielen Stellen Südtirols zu beobachten ist. Dass renommierte Architekten sich dabei zu Handlangern von nimmersatten Investoren machen, ist ein Trauerspiel.

von Prof. Dr. Arch. Andreas Gottlieb Hempel, Brixen

Dolomiten, 15.10.2013

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