Facebook-Eintrag: Klaus Schuster’s Meinung

Die Wahlkampfeindrücke von einem der nicht die Zeit dazu hat und auch nicht dazu gewillt ist, ständig auf Facebook präsent zu sein oder von Termin zu Termin zu hetzen

In Zeiten des Sparens hatte man bei diesem Wahlkampf anfangs wirklich den Eindruck, dass es diesmal nicht zu amerikanischen Verhältnissen kommen würde. In der letzten Woche wurden die Südtiroler Bürger aber doch mit einem ziemlich großen Berg von Papier beglückt.
Auch bei der Mehrheitspartei, deren Kandidaten immer noch am meisten klotzen, fehlt dieses Mal einer wie mein Wipptaler Landsmann Christian Egartner, der im Herbst 2008 durch das Land tingelte und alle Anwesenden auf wenigstens ein Freibier einlud.
In der SVP gibt man sich eher zurückhaltend, achtet darauf, dass die Sünden der letzten Amtsperiode Durnwalders nicht thematisiert werden und präsentiert neue Gesichter, die, wenn sie darauf angesprochen werden, immer wieder betonen, dass sie die Machenschaften in der Energiepolitik verurteilen und damit nichts zu tun hatten.
Man ist sich also bewusst, dass in Durnwalders fünfter Legislaturperiode einiges daneben gelaufen ist und gibt auch zu, dass es diesbezüglich noch einiges aufzuarbeiten gibt. Die Seilschaften, die in dieser Partei bisher immer die Fäden gezogen haben, halten sich ziemlich im Hingtergrund. Von den Neoliberalen, die jahrelang dafür gesorgt haben, dass die finanziellen Mittel des Landeshaushalts immer bestimmten Kreisen zugute gekommen sind, hört man auffällig wenig. Überhaupt geben sich vor diesen Wahlen alle unheimlich sozial, von den Freiheitlichen, über Egger und Pöder bis zur SVP Wirtschaft, deren Kandidat Steger sich dazu bekennt, dass sich die Wirtschaft in Richtung Gemeinwohlökonomie entwickeln sollte.
Die SVP setzt auf Kompatscher, Durnwalder war gestern, aus und vorbei !
2008 outeten sich mehrere bekannte Südtiroler Wirtschaftskapitäne noch mit der Aussage ´“Südtirol braucht einen starken Durnwalder“. Was brauchen wir 2013?
Wir brauchen eine politische Konstellation, die es der SVP nicht mehr erlaubt im Alleingang Entscheidungen zu treffen!
Ich spreche Kompatscher und einigen anderen Kandidaten seiner Partei nicht ab, dass sie einiges in die richtige Richtung verändern wollen. Aber wie wird seine Politik bei einigen Themen wie den Flughafen, den er befürwortet, aber einer Volksabstimmung unterziehen möchte oder bezüglich des neuen Skipistenplans, mit dem Durnwalder den Erweiterern noch ein letztes Geschenk gemacht hat, in der Realität aussehen? Wird er dem massiven Druck der Wirtschaftslobby, die sich nur vor den Wahlen auffällig zurückhält, Stand halten?
Gehen wir auf Nummer sicher! Wählen wir eine Oppositionspartei, die bei Umweltthemen und im sozialen Bereich kompromisslos die Interessen der breiten Mehrheit der Bevölkerung vertritt – nur dann haben wir die Garantie, dass sich in diesem Land wirklich etwas in die richtige Richtung verändert – wählen wir am 27. Oktober grün/verdi/verc !!!!!

21.10.2013

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