Leserbrief Franz Madleitner: Das Schweigen der Lämmer

Der Wahlkampf kommt in die Gänge, das Festival der Heuchler läuft. Es ist schon erstaunlich wie verstummt die lauten Stimmen sind, welche noch vor Monaten der „alten Dame der Südtirolpolitik“ in der Brennerstraße den Garaus machten. Es stimmt, die „Aktien“ waren im Keller, das Stimmungsbarometer in der Brennerstraße am Tiefpunkt, als ein Klüngel auf die „schiefe Bahn“ und die Sammelpartei auf Abwegen war und einiges? Oder vieles/alles? Der deutschstämmige Südtiroler, inzwischen gibt es ja viele „Südtiroler“, knausert gerne und regt sich zurecht auf, wenn ein Kellner oder eine Verkäuferin ihnen ein paar Cent zu viel berechnet, schweigen und lassen es sich gefallen, dass ihre Regierung in Rom, Brüssel, Bozen sie um Millionen ja Milliarden erleichtern, auf dass die Vision eines Europas der Banken, der Großparteien und ihrer Satrapen gedeihe. BürgerInnen, die die Preise umliegender Einkaufcenter, Pizzerias aus dem ff-beherrschen, schweigen und lassen es sich gefallen, dass ihnen der Maastricht-, Lissabonvertrag, den (T)Euro und in Bozen eine abgehalfterte Partei ihnen den LH unterjubeln kann. Immer wieder kommen mir die folgenden berühmten Worte eines deutschen Pastors in den Sinn: “Als die Nazi die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.

Franz Madleitner, Brixen

Tz, 25.10.2013

 

 

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Eine Antwort auf Leserbrief Franz Madleitner: Das Schweigen der Lämmer

  1. forumonline sagt:

    Jedenfalls besser als der Alemagna-Leserbrief!
    Oder war der ironisch gemeint?