Resolution Kuratorium für technische Kulturgüter: „Politik muss Landschaft schützen und erhalten“

Dolomiten, 10.12.2013

URBANISTIK: Kuratoriumfür technische Kulturgüter weist auf zwei Negativbeispiele von geplanten Bauprojekten hin – Resolution und Aufruf an die Politik.

BOZEN/BRUNECK. In einer Presseaussendung ruft das Kuratorium für technische Kulturgüter die Politiker der kommenden Legislaturperiode auf, gesetzliche Maßnahmen zu treffen, „die der weitergehenden Zerstörung unwiederbringlicher Natur- Kultur-und Hauslandschaften Einhalt gebieten“. Die Vollversammlungdes Kuratoriums hat dazu einstimmig eine Resolution verabschiedet. Die Südtiroler Landschaft ist das Kapital, von dem der Tourismus unserer Region abhängt –  ein Wirtschaftszweig, der sich nicht nur auf die Bewirtung beschränkt sondern weit in das allgemeine Wohlergehen Südtirols eingreift. Ganz im Gegensatz zu Maßnahmen, die kurzfristige wirtschaftliche Vorteile für Wenige bringen aber der gesamtgesellschaftlichen Situation Schaden zufügen. In den vergangenen Jahrzehnten sei mehr gebaut worden, als in einem halben Jahrtausend zuvor – sehr oft nicht zum Vorteil der Ortsbilder. Südtirol verfüge nur über etwa zehn Prozent besiedelbarer Landschaft. Es gelte also sorgfältig mit der Kulturlandschaft, den Ortsbildern und einer Baukultur umzugehen. Zwei Beispiele, wo das nicht der Fall sei, macht das Kuratorium in Bruneck aus. In der Zone Aschgut in Dietenheim ziehe sich die geplante Bebauung mit einer dichten Terrassenanlage die Hangkante hinauf, die bisher nur mit wenigen, teilweise denkmalgeschützten Häusern locker bebaut ist. „Ein brutaler Eingriff, der die Kulturlandschaft an dieser Stelle empfindlich stören wird – und dies in unmittelbarer Nähe des Südtiroler Volkskundemuseums“, schreibt das Kuratorium. Als zweites Negativbeispiel macht das Kuratorium die geplante Tiefgarage unter Schloss Bruneck aus. Für das Kuratorium eigne sich die Schlosskurve weit besser als der von der Gemeindeverwaltung bevorzugte Standort Schlosswiese. Beide Beispiele stünden nicht für sich alleine da, sondern zeigten, „dass immer noch kurzfristige wirtschaftliche Überlegungen für Einzelne den langfristigen Erhalt der Landschaft für alle gefährden“, schließt die Resolution.

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