Peter Ortner zur geplanten Fußgängerbrücke in Vierschach

Dolomiten, 20.02.2014 – Geplante Fußgängerbrücke vom Bahnhof Vierschach zum Servicegebäude des Sextner Dolomiten AG.

LANDSCHAFTSÄSTHETISCHE BEDENKEN

Die geplante Änderung des Bauleitplanes der Gemeinde Innichen im Bereich des zu errichtenden Bahnhofs von Vierschach, mit Eintragung der Fußgängerbrücke vom Bahnhof zum Servicegebäude der Sextner Dolomiten AG über den Talkessel, ist aus Sicht der Heimatpflege ein nicht zu verantwortender Eingriff in eine traditionelle Kulturlandschaft. Das vorgesehene Bauwerk ist ca. 116 m lang und würde das Tal mit einer Eigenhöhe von 3,5 m überqueren. Folglich schiebt man einen Riegel quer über das Tal und verstellt bzw. verschandelt die Sicht auf den exponierten Kirchhügel von Vierschach (Ostseite).

 

LANDSCHAFTSSCHUTZ HAT PRIORITÄT

Die heutige Sicht auf den Kirchhügel von Vierschach ist von hoher landschaftlicher Qualität. Um dieses dominante Element hat sich das Dorf in Jahrhunderten entwickelt. Der Kirchhügel ist der höchste und gleichzeitig wichtigste Punkt in der Landschaft. Die Kulturlandschaft ist auch Ausdruck einer Religions- und Volkskultur. Man sollte bedenken, dass die allmählich gewachsene Qualität einer Landschaft auch eine ökonomische Qualität ist. Je mehr man eine Landschaft mit ortsfremden Elementen belastet, desto weniger ist sie wert.
Sollte die Brücke gebaut werden, würde eine traditionelle Kulturlandschaft mit eigener Identität zu einer „Kommerzlandschaft“ degradiert. Die betroffene Landschaft ist bereits mit Skipisten und dazugehörigen Infrastrukturen belastet.

ES GIBT AUCH ANDERE LÖSUNGEN

Die geplante Fußgängerbrücke ist nicht zwingend erforderlich, denn es gibt auch andere technische Lösungen. Eine Unterführung unter der Staatsstraße, beim Bahnhof, würde sowohl für die Skifahrer als auch für die Eisenbahnbenutzer und Radfahrer eine optimale, technisch und landschaftlich bessere Lösung darstellen. Die Entfernung vom Bahnhof zu den Aufstiegsanlagen bzw. zum Servicegebäude bleibt dieselbe. Die Landschaft wird nicht unnötig belastet.
Die Fußgängerbrücke würde eine Barriere darstellen, welche die Vorbeifahrenden als Grenze empfinden. Angesichts der durchaus negativen landschaftlichen Aspekte dieser geplanten Bauleitplanänderung spricht sich der Heimatpflegeverband Südtirol gegen dieses Vorhaben aus. Auf Initiative des Verbandes wurde bereits vor Jahren die Verbauung des Winnebacher Kirchhügels im Sinne des Ensembleschutzes verhindert.

Dr. Peter Ortner

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4 Antworten auf Peter Ortner zur geplanten Fußgängerbrücke in Vierschach

  1. Ein verärgerter Bürger sagt:

    Lieber sollte sich der Liebe Herr Peter Ortner mal informieren dass eine Unterführung der Staatsstraße nicht realisierbar ist! Wurde bei der Projektvorstellung erwähnt! Aber lieber gescheit daher reden als sich informieren! So kennen wir die Gegner! Man ist gegen Zug und Bahnhof? Sollen wir zu Fuß gehen? Aber andere Grüne und Bürgerlistler aus Sexten fahren schon jeden Meter mit dem Auto, nur keinen schritt zu viel!

    • forum sagt:

      Da ist niemand gegen Zug und Bahnhof. Oder steht das vielleicht im Artikel? Und „nicht realisierbar“ sind Worte, die man seltsamerweise nie zu hören bekommt, wenn die „richtigen“ Leute etwas wollen.

      • Ein verärgerter Bürger sagt:

        Es gibt immer etwas zu kritisieren, egal was im Land gebaut wird! Glauben Sie wirklich, die Seilbahn baut eine 116 Meter lange Brücke die sicherlich eine Stange Geld mehr kostet als eine Unterführung wenn diese möglich wäre?

  2. Edith sagt:

    Und wer zahlt diesen Schmäh, den niemand braucht? Wir Steuerzahler natürlich!
    Der Steuerzahler bedient damit die Pleitefirma Sextner-Dolomiten AG, die immer noch der Meinung ist, dass Schihaserl en masse per Bahn anreisen, um am Helm Schi zu fahren. Aber Geld für eine ordentliche Asphaltierung der Staatsstraße ist keines da!
    Eine weitere Schande, ein weiterer Skandal! Und da wundert man sich, dass die Leute sierig werden!