UMFAHRUNGSSTRASSE PERCHA (Dolomiten, 05.10.2015)

Für 2018 ist Ausschreibung, für 2019 Baubeginn geplant : Bürgerversammlung mit Landeshauptmann Arno Kompatscher – Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf rund 65 Millionen Euro PERCHA (ru).

Die geplante Umfahrungsstraße war Hauptthema der Bürgerversammlung mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, zu der die Gemeindeverwaltung am Freitag eingeladen hatte. In der anschließenden Diskussion drehten sich die Fragen dann aber um andere Themen. Wie dringend notwendig die Umfahrung für Percha und das gesamte Pustertal ist, betonte Bürgermeister Joachim Reinalter einmal mehr mit dem Verweis auf die rund 17.000 Fahrzeuge, die sich im Jahresdurchschnitt täglich durch das Dorf zwängen. „An Spitzentagen im Juli und August sind es bis zu 27.000, mit entsprechenden Staus als Folge.“ Landeshauptmann Kompatscher legte dar, dass gemäß Bautenprogramm des Landes die Ausschreibung der Arbeiten für die Umfahrung Percha für 2018 vorgesehen ist und somit 2019 voraussichtlich Baubeginn sein werde. Dieser Zeitplan sei realistisch, denn es sei noch das Ausführungsprojekt zu erstellen, das Enteignungsverfahren durchzuführen usw. Zu den Kosten merkte er an, das sich diese von gut 59 auf gut 65 Millionen Euro verteuert haben, da bezüglich Tunnelsicherheit neue Kriterien gelten, es für den Tunnel eine Aktivbelüftung und zusätzliche Fluchtwege brauche. Diese Mehrkosten werde die Landesregierung in der nächsten oder übernächsten Sitzung beschließen, kündigte er an. Das Projekt sieht einen zwei Kilometer langen Tunnel vor, der im Westen südlich der heutigen Straße beginnt, das Dorf Percha unterquert, nördlich von Unterwielenbach weitergeht und unweit von Nasen (bei der „Fleischkurve“) wieder in die Hauptstra- ße mündet. Die Umfahrung Kiens, so merkte Kompatscher noch an, stehe im Bautenprogramm des Landes vor jener in Percha. Sollte es in Kiens aus irgendwelchen Gründen zu Verzögerungen kommen, werde dies aber keinen Einfluss auf den Terminplan für die Umfahrung Percha haben. Kompatschers Ausführungen und Zusicherungen kommentierten Bürgermeister Reinalter und die vielen Zuhörer mit starkem Applaus. Gesundheitswesen In der anschließenden Diskussion gab es dann keine Fragen zur Umfahrung, wohl aber u. a. zur Sanitätsreform. Mit den vier Millionen, die das Land jährlich für den Flugplatz in Bozen ausgibt, hätte man die Geburtenstation am Innichen Krankenhaus retten und die Zukunft der Gynä- kologie sichern könnte, meinte einer der Zuhörer und sprach von einer „schrittweisen Demontage des Innichner Spitals“. Es werde keine Demontage betrieben, betonte Kompatscher, sondern darauf hingearbeitet, auch in Zukunft flächendeckend eine Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau bieten zu können. Dies aber erfordere, dass die Krankenhäuser enger zusammenarbeiten, gewisse Dienste und Leistungen in einem Bezirk nicht mehr in beiden Krankenhäusern angeboten werden, sondern nur mehr in einem der beiden. Es gehe darum, sich als ein Krankenhaus mit zwei Standorten zu verstehen, betonte er. Wesentlich zur Stärkung des Innichner Spitals werde vor allem auch das Frauengesundheitszentrum beitragen, das sich derzeit im Aufbau befindet. © Alle Rechte vorbehalten

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