Kommentar zu Hotel Post – Toblach

Als gebürtige Toblacherin und ehemalige BM-Kandidatin finde ich es beschämend, dass uns oft erst Urlaubsgäste auf unsere baulichen und anderen Schätze aufmerksam machen müssen, um den Wert eines Dorfbildcharakters zu erkennen – und ihn hoffentlich wohl auch zu retten und zu bewahren.
Die Online-Petition eines jungen Urlaubsgastes aus Bologna zur Erhaltung des altehrwürdigen Hotel Post im Dorfzentrum fand erfreulicherweise großen Anklang! Sollte das nicht auch uns sehr zu denken geben? Andernfalls haben wir Herrn Sgarbis Verfluchungsdrohung nur zu gut verdient.
Die letzten Toblacher Gemeindeverwaltungen mit deutschen wie italienischen BMn haben es leider versäumt, den gesamten Dorfkern unter Ensemble-Schutz zu stellen. Sie wundern sich nun und bedauern vielleicht sogar, dass folglich Bauspekulanten dort ihr Unwesen treiben. Wo waren / sind denn die sonst so omnipräsenten SVPler, die Schützen, die örtlichen Heimatpfleger und alle anderen, deren Lippenbekenntnissen zu Natur- und Heimatschutz leider allzu oft keine entsprechenden Taten folgen. Haben sie denn aus den unguten Erfahrungen und skandalösen Machenschaften um das Hotel Ploner in Schluderbach und anderen Dilemmas (siehe Gemeindebauhof) wirklich nichts gelernt? Bauernhöfe werden ausgesiedelt oder incognito in Ferienhäuser umgewidmet – am Berg er und im Tal er, außer Hof und an niederen Kofeln kann schließlich jeder incognito vermitteln und vermakeln oder war´s und ist‘s etwa umgekehrt oder gar nicht so schlimm? Sogar Toblacher Penthäuser sollen neuerdings als willkommene Investitionsobjekte sehr gefragt sein. Das kann´s und darf´s doch wohl nicht geben! Gar nicht so lang ist´s nämlich her, da wollte man noch dem Ausverkauf unserer Heimat Einhalt gebieten und einiges dagegen unternehmen – wenn ich mich recht erinnere. Aber bekanntlich: pecunia non olet – leider stinkt Geld nicht – mag sein, nicht in unseren verwöhnten Nasen – sehr wohl aber zum Himmel. Und den kann man hoffentlich auch in Toblach nie kaufen, selbst wenn man sich auch dort bereits über einen oder mehrere Schritte vom Himmel = „un passo dal cielo“ freut oder etwa nicht – signor BM Bocher und Missetäter.
Maria Taferner, Toblach-Bruneck
09.12.2017

Fortsetzung/erweiterte Prosa: siehe oben

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