DAS LETZTE: Stadtmuseum, 180211

Sind die Tage grau wie diese, und ich hab wieder einmal eine Story-Krise, die gar nicht vergehen will, stell ich mich zu den Touristen in die Warteschlange vor dem Ötzi und horch sie ein bisschen aus. Irgendwas erfragt man dabei immer. Gestern etwa – ich plauderte grad mit einem italienischen Ehepaar – zeigte die Frau plötzlich aufs gegenüberliegende Stadtmuseum und fragte ihren Mann, was das heiße, was dort auf einem Transparent geschrieben steht: „Museo in corso“? Ich gab mich als Einheimischen zu erkennen und wollte helfen, war aber auch nicht geistesgegenwärtig genug, um mir darauf einen Reim zu machen. Daraufhin las ich den deutschen Text: „Museum im Wandel“. In corso? Im Wandel? Erst allmählich begann ich zu kapieren: Diese Aufschrift hängt doch jahrelang schon dort. Gleich lang, wie in diesem Museum nichts, aber auch gar nichts „in corso“, geschweige „im Wandel“ ist. Denn es ist nur zu. Das Gegenteil von dem, was es verspricht. Für nichts nutz sein und lügen auch noch!

flor

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