DAS LETZTE: Calcio, 310512

Nichts verstehen ist mitunter eine gute Voraussetzung für vernünftige Ansichten. Regierungschef Mario Monti, schon seinem Aussehen nach kein Fußballfan, hat seine einschlägige Schwäche jetzt auch noch inhaltlich geoffenbart: Nach all dem, was in diesen Tagen so an Falschspiel aufkommt, sollte der Profi-Fußballbetrieb für ein paar Jahre überhaupt stillgelegt werden. Es muss ein Regierungschef wahrscheinlich schon Professor und ein bisschen weltfremd sein, dass er sich getraut, so einen Einfall zu haben. Das Gespür für Volkes Meinung war es jedenfalls nicht. Diese lernte er gestern in Form eines nationalen Aufschreies kennen: wie verantwortungslos, wie cretino! Zum Herold der nationalen Entrüstung warf sich, logisch!, die rosa Gazette auf. Sie rechnete dem Calcio-Muffel Monti vor, wie viel Arbeitsplätze, Umsatz, Steuereinnahmen, sozialen Frieden er mit seiner Unvernunft aufs Spiel setze. Wahrlich, staatsschädigender wäre nur noch, die Mafia zu verbieten und Gesetze einzuhalten.
flor

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