PM BLS: Protestschreiben gegen Vorgehensweise der „SextnerDolomitenAG“

Presseaussendung der Bürgerliste Sexten und der Gruppe „Für ein lebenswertes Sexten“

Protestschreiben gegen das äußerst aggressive und infame Agieren der „SextnerDolomitenAG“ in Sachen Schipistenbau

Die Strategen der „SextnerDolomitenAG“ tun so als gäbe es keine Gerichtsbeschlüsse, kein vom Verwaltungsgericht gestopptes Verbindungsprojekt „Helm-Rotwand“, keine Wirtschaftskrisen, keine riesigen finanziellen Belastungen der Bürger durch IMU u.ä. Sie verfolgen mit großer Vehemenz ihr Ziel, nämlich Schipisten und Aufstiegsanlagen zu errichten, koste es, was es wolle, obwohl mittlerweile nur mehr Wenige an einen wirtschaftlichen Erfolg glauben. 

Die besagte Gesellschaft stellte über die Gemeinde Sexten an das Forstinspektorat Welsberg einen Antrag um Kulturänderung gemäß Lg. Vom 21.10.1996 Nr. 21,Art. 5 und DLH vom 21.07. 2000 Nr. 29, Art. 4 und 5 zur Rodung von ca. 10 ha Wald in Schipiste. Diese Aktion ist unverständlich und wahrscheinlich gesetzeswidrig, da jegliche Aktivitäten in Sachen Verbindung Helm-Rotwand durch eine sog. „Sospensiva“ des Verwaltungsgerichts Bozen verboten sind. Das Argument der Verantwortlichen der Schigesellschaft, dass die Kulturänderung „nur“ das Varianteprojekt betreffe, ist belanglos, da dieses als Teil des ursprünglichen Projekts genauso vor dem Verwaltungsgericht angefochten wird. Es ist nur zu hoffen, dass die Forstbehörde und deren Forstkomitee die Entscheidung über die Kulturänderung in korrekter Weise erst nach dem Gerichtsspruch vom 26.07.2012 fällt und der hinterhältigen Vorgangsweise der „Sextner DolomitenAG“ keinen Vorschub leistet!

Ein weiterer Akt der aggressiven Bauwut dieser Leute wird vorbereitet durch den Antrag an die örtliche Baukommission mit folgendem Inhalt: „Verbesserungsmaßnahmen am bestehenden Erschließungsweg Kreuzbergpass-Rotwandwiesen“. Da man vor einiger Zeit (am 18.06.2010) beim Versuch, die Bestimmungen des Naturparks bzw. das Unterschutzstellungsdekret Naturpark Sextner Dolomiten (Damals hat er noch so geheißen!) abzuändern, gescheitert ist, versucht man jetzt auf eine subtilere Art und Weise, eine Schipiste im Naturpark „Drei Zinnen“ bzw. im Weltnaturerbe der Dolomiten durchzudrücken.

Wir fordern die Verantwortlichen des Naturparks auf, diesem Frevel Einhalt zu gebieten und die Landschaft so zu erhalten, wie sie seit Jahrhunderten besteht!

Eine dritte „Maßnahme“ der „SextnerDolomitenAG“ zeugt von unverantwortlicher Handlungsweise einiger Weniger. Sie stellten an die Baukommission den Antrag „um eine neue Wasserleitung beim Stausee Sexten und Ausbau der Beschneiungsanlage im Schigebiet Helm“. Es handelt sich um eine Druckrohrleitung beträchtlicher Größe für die Beschneiungsanlage auch für die beantragte Neuerschließung am Stiergarten. Wir haben schon mehrmals darauf hingewiesen, dass die Errichtung dieser Rohrleitung eine höchst gefährliche Zeitbombe für Sexten und seine Bewohner bedeutet. In letzter Zeit haben wir schon mehrmals miterleben müssen, wie Rohrbrüche große Schäden angerichtet und leider sogar Menschenleben gekostet haben. (Siehe Vermurung der Vintschgerbahn in der Latschander!)

Aber anscheinend berührt das alles die Verantwortlichen der „Sextner DolomitenAG“ nicht!

Es ist höchste Zeit, dass die Politik endlich einmal auch in diesen Fällen sich ihrer wichtigsten Aufgaben besinnt und für die Allgemeinheit arbeitet und nicht dagegen!

Für die Bürgerliste Sexten und die Gruppe „Lebenswertes Sexten“
Dr. Hans Peter Stauder
Sexten, am 10.06.2012

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5 Antworten auf PM BLS: Protestschreiben gegen Vorgehensweise der „SextnerDolomitenAG“

  1. Groß sagt:

    Fahren seit einigen Jahren nach Sexten zum Skifahren. Denke die geplante Zusammenlegung der Skigebiete Helm- Rotwand ist dringend notwendig, wäre auch laut den Skipasspreisen gerecht und lockt mehr Familen ins „Familenskigebiet“. Natürlich so umweltverträglich wie möglich.

  2. Ralph sagt:

    Hallo zusammen,
    ich komme seit 1976 als Tourist nach Sexten. Hat sich viel getan seitdem, und nicht nur schlechtes. Doch nun muß ich sagen, dass Sexten, gerade in der Hauptsaison im Winter, an seine Grenzen stößt. Mehr geht nicht. Ich wäre für eine Modernisierung der bestehenden Anlagen ohne großen Eingriff in die Natur. Denn: Vom schönen, urspünglichen Sexten und dem Sextnertal ist eh nur noch wenig übrig. Laßt uns den Rest erhalten. Mit aller Kraft!
    LG aus Köln

  3. Ein besorter Bürger Sextens sagt:

    Viele Leute und die Politik scheinen zu vergessen, dass die Touristen vor allem wegen der schönen und unberührten Natur nach Sexten kommen. Des weiteren stören die Furchen/Skipisten das Landschaftsbild in Sexten. Wenn wir unsere Natur und Landschaft zerstört haben, werden die Touristen ausbleiben.

    Die Politik (besonders SVP) soll für die Allgemeinheit arbeiten und nicht dagegen!

    Ich bin von der SVP enttäuscht.
    Und ich hoffe dass die Bürger die angebliche „Volkspartei SVP“ nicht mehr wählen.

    Ein JA zur Verbindung bedeutet ein JA zum wirtschaftlichen Ruins Sextens!

  4. forum sagt:

    Egal, was für ein Blödsinn vorgeschlagen wird, wenn’s „die Wirtschaft braucht“, muss man das Hirn ausschalten und dafür sein.

  5. Ein verärgerter Bürger sagt:

    Egal was in Sexten passiert, überall wird dagegen gestimmt. Und das betrifft vorwiegend die Bürgerliste und die Gruppe für ein „Lebenswertes Sexten“. Egal ob Pistenbau oder andere Bauten es gibt laut ihnen immer etwas auszusetzen. Früher wäre man froh gewesen wein ein Unternehmen in einer schwären Zeit Geld investiert hätte, um so Arbeit zu schaffen. Und wenn in Sexten in den nächsten Jahren nicht etwas geschieht, dann geht es mit dem Tourismus bergab. Den nur vom Sommertourismus kann Sexten nicht überleben. Und den Wintertourismus behalten wir nur indem neues gebaut wird. Und dies muss so schnell wie möglich passieren. Sicher ist es ein Eingriff in die Natur, dies ist aber in diesem Fall nötig. Deshalb bitte ich um Verständnis, den viele Leute leben vom Wintertourismus und der Baubranche im Sommer.
    Es ist zu wünschen und zu hoffen, dass sich der Zusammenhalt unter den Bürgern wieder bessert, und sich dann alle gemeinsam für ein JA zur Verbindung aussprechen.

    Ich hoffe das der Kommentar nicht entfernt wird. Danke!