DAS LETZTE: GER-ITA, 260612

Das werden jetzt sportpolitisch anstrengende Tage. Übermorgen, Deutschland – Italien, es geht um uns. So sehen halt wir’s: Als vorsätzliches Schüren des so und so schon schwelenden Volkstumskampfes. Friedliebenden Südtirolern ist die Paarung ein Gräuel. Hie ein Deutschland-Fanclub zu derb, dort ein Azzurri-Carosello zu schrill, und schon kommt’s zu den üblichen Vorhaltungen. Jede Welt- und Europameisterschaft wird uns zur Bekenntnisschlacht. Einer der Mängel unserer Autonomie-Lösung ist es, dass in ihr für den Fall eines Zusammentreffens der beiden sportlichen Bezugsgroßmächte kein Verhaltenskodex verankert ist. Als Nachreichung zu 20 Jahren Streitbeilegung – wär doch was gewesen! Würde uns manchen weiteren Kummer ersparen. Die sicherste Vorkehrung wäre, es prinzipiell nicht dazu kommen zu lassen. Oder, wenn unvermeidlich, dass die beiden frühzeitig aufeinander treffen. Wissen wir doch: je finaler der Konflikt, desto radikaler. Ein Glück, dass es zumindest nicht das Endspiel ist.
flor

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