DAS LETZTE: Nachricht, 270712

Das Wichtigste an der Zeitung ist nicht, ob sie gut ist oder schlecht, das Wichtigste ist, dass sie erscheint. Der Leser hat ein Recht, das für selbstverständlich zu halten. Wer jedoch das Innenleben einer Zeitung kennt und sich nicht wundert, der hat kein Herz. So keine Neuigkeiten, die Quellen alle im Urlaub, also zu, und daraus müssen Nachrichten gemacht werden. Ich stelle mir die Redaktionskonferenzen vor: Was ist? Was machmer? Wie der Ausverkauf geht? Eine Umfrage über die Sommersaison? Ein Feature aus dem Schwimmbad? Ist die Schutzhütten-Polemik definitiv ausgepanzt? Fazit: Wieder keine Geschichte, man muss eine erfinden. Das ist jetzt die Zeit der Nichtgeschichten und davon, wie sie es in den Nachrichtenstand schaffen, oder, wenn eine Redaktion ganz erfinderisch ist wie etwa die des Massenblatts von gestern, wie Nichtgeschichten sogar zu Titelseiten-Ehren gebracht werden: Ein flegelnder Minister am Eurak-Dach und ein Landesrat mit besenderter Kuhschelle – ein großer Sommer!
flor

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