DAS LETZTE: Durchsagen, 020812

Durchsagen im Zug. Spät genug, es gibt solche inzwischen auch bei uns, doch sage niemand, wir seien verwöhnt. Denn weiterhin gilt: Es war besser, solang es schlechter war. Gut, man verstand nichts, aus dem Lautsprecher sprach es nicht, es krächzte, aber meistens schwieg es ja. Heute herrscht in unseren autonomen Zügen Dauerdurchsage. Es wird gespeacht, deutsch wie italienisch, biedes auf Piefkisch, und längst denkt sich der Gewohnheitsfahrgast: Muss es denn gar so akkurat sein? Weniger wär mehr. durchsagen gibt es jetzt übrigens auch in den italienischen Luxuszügen der diversen Frecce-Typen. Man wird darin vielsprachig willkommen geheißen und erfährt, welcher Bahnhof einem gerade bevorsteht. Das ist der angenehme Teil des Angebots, aber leider dicht der meiste. Die Fahrt im teuren Zug wird einem verleidet mit Durchsagen, die nichts anderes sind als billige Trenitalia-Eigenwerbung. Man müsste einen Teil des Aufpreises zurückerstatten bekommen dafür, dass man solches erträgt.
flor

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