Neue Südtiroler Tageszeitung, 27.09.2012 – Am 25. November werden die Toblacher entscheiden, ob Kreisverkehre, eine Umfahrung oder ein Tunnel gebaut werden, um das Dorf vom Durchzugsverkehr zu befreien.
von Silke Hinterwaldner
Vor zwei Jahren hatten die Toblacher eine wichtige Entscheidung getroffen: Darüber, wie der Verkehrsknoten zwischen Alt- und Neutoblach entwirrt werden soll, dürfen die Bürger in einer Volksbefragung selbst entscheiden. gesagt, getan. Am Dienstag hat eine große Mehrheit der Gemeinderäte den endgültigen Beschluss für die Befragung gefasst, die am 25. November abgehalten werden wird. Die Fragestellung für die Bürger klingt komplex, aber Verkehrsreferent Wolfgang Kamenschek ist sich sicher, dass die Toblacher sich umfassend informieren werden. Um ein wenig nachzuhelfen, lässt die Gemeindeverwaltung eine Broscürre drucken und sie organisiert eine Bürgerversammlung.
„Wir wollten uns zwar auf zwei anstatt auf drei Varianten konzentrieren“, sagt Kamenschek, „aber dieser Kompromiss ist leider nicht zustande gekommen.“ Der Grund: Die Bauern sind gegen die Querung der Felder, aber die anderen Wirtschaftsvertreter geben eben diesem Projekt den Vorzug. So haben die Bürger von Toblach nun drei Projekte zur Auswahl. Zur kleinen und kostengünstigen Lösung mit zwei Kreisverkehren kommen zwei Großprojekte hinzu.
Dass die Idee mit der Volksbefragung gut ankommt, zeigt sich an einer breiten Mehrheit im Gemeinderat. „Positiv ist“, erklärt etwa Christian Furtschegger von der Liste Zukunft Heimat, „dass viele Meinungen eingeholt werden. Hoffentlich trägt diese Abstimmung dazu bei, dass die Diskussion endlich von der emotionalen auf die sachpolitische Ebene gehoben wird.“ Ob die Volksbefragung tatsächlich die Gräben zwischen den einzelnen Interessensvertretungen in Toblach zuschütten kann, wird sich am 26. November zeigen. Dann nämlich wird bekannt sein, für welche Verkehrslösung die Toblacher sich entschieden haben.