Wie hüte ich mich vor Volkes Meinung? Dem Gesundheitslandesrat Richard Theiner (ich muss nicht immer Krankheitslandesrat sagen, obwohl der Begriff treffender wäre), dem Theiner also ist ein gewisses Geschick nicht abzusprechen. Unter seiner Kundschaft rumort es; wer noch gesund ist, geht auf die Straße, protestiert, unterschreibt Petitionen; es drohen Volksbegehren. Aber der Theiner ist nicht blöd. Bevor es zu Volksbefragungen kommt, befragt er selber. Er bestellt eine Umfrage. Umfragen helfen immer: Es schallt dabei aus dem Volk heraus so, wie man hineinruft. Wär noch schöner, wozu zahlt man sich sonst eine Umfrage! Im konkreten Fall ist sie überwältigend: die Leute sind’s zufrieden mit Theiners Sanität, so wie sie ist, und damit, wie sie wird, sowieso. Wollen manche gar nichts hören von Reform, dann ist’s erstens nur eine Minderheit, und zweitens wollen sie dem Landesrat doch nur sagen: Uns geht’s gut. Besser geht’s nicht. Ceterum censeo proiectum Ried esse prohibendum.
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