Elektrosmog: „Auswirkungen werden unterschätzt“

Dolomiten, 20.11.2012 – Infoabend: Messtechniker Hubert Comploi spricht über Elektrosmog

STANGE: (mf). Bei einem Vortrag in Stange hat der Messtechniker und Elektriker Hubert Comploi aus Selva /Wolkenstein auf die Gefahren, die von Elektrosamog ausgehen, hingewiesen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Bürgerinitiative Stange, die sich wie berichtet gegen die Errichtung eines Sendemastens in der Sportzone wehrt.
Comploi erläuterte im Vortrag die verschiedenen Arten von Strahlen und meinte, dass vor allem die elektromagnetischen Strahlen bedenklich seien. ,, Diese gehen von Antennen aus, die senden, im Unterschied zu Antennen, etwa auf Hausdächern, die nur empfangen und relativ unbedenklich sind“, berichtet er. Im Gespräch mit den ,,Dolomiten“ meinte Hubert Comploi, dass weniger die kurzfristige starke Belastung durch Elektrosmog problematisch sei, sondern vielmehr die durchgehende Belastung, auch wenn die Strahlenintensität dabei geringer sei. ,,Der Körper ist nachts viel empfindlicher. Wenn Körper und Stoffwechsel Tag und Nacht einer anhaltenden Strahlenbelastung ausgesetzt sind, dann gibt es keine Zeiten, in denen sich der Körper erholen kann“, sagte er. Eine solche durchgehende Belastung durch Elektrosmog könne zum Beispiel chronische Müdigkeit oder Allergieanfälligkeit zur Folge haben.

Welche genauen Auswirkungen Elektrosmog auf die Gesundheit hat, ist schwer abzuschätzen, es gibt dazu zahlreiche Studien mit verschiedenen Ergebnissen. Doch es gelte das Vorsorgeprinzip, ist Comploi überzeugt. ,,Es ist sehr schwierig zu beweisen, dass ein Mensch infolge einer Belastung erkrankt, es geht immer um die Summe des Ganzen. Und Elektrosmog ist sicher eine Belastung“, meint Comploi.

Er ist der Ansicht, dass die Auswirkungen von Elektrosmog auf die Gesundheit unterschätzt werden. ,, Wenn von Elektrosmog keine Gefahr ausgehen sollte, wie kann es dann sein, dass keine Versicherungsgesellschaft Versicherungspolizzen für Schäden durch elektromagnetische Strahlung anbietet?“, fragt er sich. Für Versicherungen sei das Risiko unkalkulierbar und deshalb nicht versicherbar. ,, Mit welcher Gewissheit versichern aber die Politiker dem Bürger, es sei alles sicher?, meint er.

,, Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass diese Strahlen gravierende Auswirkungen haben“, meint er. Seiner Überzeugung nach wird zu wenig über die Gefahren informiert. Zum Thema Elektrosensibilität meint er, dass ein Mensch von Grund auf elektrosensibel sei, entscheidend sei die Dosis. ,,Wenn ich im Moment keine Auswirkungen spüre, heißt das nicht, dass das immer so sein wird“, sagt er. Über Sendemasten wie jenen, der in Stange gebaut werden soll, meint er, dass deren Abstand zu bewohnten Gebieten mindestens 500 Meter betragen sollte. Im täglichen Leben sollte man ihm zufolge darauf achten, dass alle Verbindungen verkabelt sind und nicht über Funk laufen, man sollte auf Energiesparlampen, die sehr strahlungsintensiv seien, verzichten, von elektrischen und Funkgeräten Abstand halten und diese bei Nichtgebrauch abschalten.

Dieser Beitrag wurde unter Artikel abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.