CIPRA AlpMedia, 15.02.2013 – Schladming und das Fleimstal wollen mit ihren ökologischen Weltmeisterschaften neue Massstäbe setzen. Über kompostierbares Einweggeschirr, Öko-Papier und Bio-Nahwärme.
Die Organisatoren der Ski-WM in Schladming/A und der Langlauf-WM im Fleimstal/I setzen auf Nachhaltigkeit. „Grün“ und „ökologisch nachhaltig“ sollen beide Sportveranstaltungen werden. Im Fleimstal tragen daher Plakate und das Papier für Medienmitteilungen sowie das Holz der Tribünen das PEFC-Zertifikat für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Umweltorganisationen monieren, dass lediglich ein paar einzelne Hybridbusse fahren. Ein alternatives Mobilitätsprojekt sei nicht zustande gekommen.
In Schladming wird nachhaltige Mobilität gross geschrieben. Busse und Bahn bieten zusätzliche Fahrten und Waggons an. Es gibt einen Shuttlebus, der mit Strom fährt. Umweltfreundlicher Verkehr ist einer von fünf Massnahmen, zu denen sich Schladming in einer eigenen Charta für eine nachhaltige WM bekennt: So sollen nur Kaffee aus nachhaltiger Produktion in Mehrwegbechern und regionale Lebensmittel auf kompostierbaren Einweggeschirr serviert werden. Alle WM-Gebäude werden mit Biomasse beheizt und bis 2030 will die Kleinregion Schladming gar energieautark werden.
Kritiker sagen, die neue Kläranlage oder die Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des für 2’000 Personen gebauten Kongresszentrums sollen den enormen Energieverbrauch der Events nur kaschieren. Mehrere tausend Einfamilienhäuser könnten mit dem Strom versorgt werden, den die Schneekanonen brauchen. Auf 4’500 Schladminger kommen 7’500 Parkplätze. 400 Millionen Euro wurden verbaut. Wer die riesigen Bauten später nutzen soll, ist unklar. Die Nachhaltigkeit der Weltmeisterschaft sehen viele nur in den Schulden.