PM Aktionsgemeinschaft Reischach: Zählungen am Bahnhof Percha

Im Auftrag der „Aktionsgemeinschaft Reischach“ haben Studenten die Skifahrerzahlen an der Talstation Ried statistisch erfasst. Die Zählungen verteilten sich auf die Spitzenzeiten der Saison 2012/13 mit je zwei Tagen im Dezember, Jänner sowie Februar und einen Tag zu Ostern. An all den Zähltagen herrschte gutes Skiwetter. Die Zahlen dürften somit im Bereich der Saisons-Höchstwerte liegen.

Ergebnisse:

Die Zählungen starteten am 8. Dezember. An diesem Tag kamen 328 Skifahrer nach Percha, 216 mit dem Auto, 112 mit den Zügen aus dem Unter- und Oberpustertal. Die meisten Skifahrer wurden am Sonntag, 30.12.12, dem Saisons-Rekordtag am Kronplatz, gezählt. Von den 1.070 Skifahrern fuhr etwa die Hälfte auf der Straße zur Talstation Ried. In Reischach wurden an diesem Tag über zehntausend Erst-Einstiege registriert. Der Anteil der Zugfahrer machte somit nur ca. 5% aus. Am niedrigsten waren die Zahlen am Gründonnerstag, wo gar nur 78 Skifahrer aus den Zügen ausstiegen. 56% der Zuggäste kamen an den sieben Zähltagen aus dem Raum Bruneck/ Unterpustertal, 44% aus dem Oberpustertal. Rechnet man den Saisons-Rekordtag mit ein, ergibt sich für Percha ein täglicher Durchschnitt von insgesamt 578 Skifahrern, davon aber nur 250 Zugfahrer.

Zuganbindung „Ried“ wenig attraktiv!

Das Zählergebnis bestätigt das Argument der „Aktionsgemeinschaft“, dass ein verbessertes Skibus-System das Verlagerungspotential auf den Zug genauso hätte abdecken können (250 Zuggäste verteilt auf etwa 18-20 Züge würden in ca. fünf Skibusse passen!), und zwar ohne enorme bauliche Eingriffe und hohe öffentliche Kosten Die Zählergebnisse liegen weit ab von den Versprechungen der Kronplatz Seilbahn AG und ihren politischen Unterstützern, die zur Rechtfertigung des Projektes Ried stets eine Verlagerung von mindestens 26% des gesamten Skiverkehrs auf den Zug propagierten. Die Zahlen bestätigen auch die Erfahrungen anderer Skigebiete, dass der Skitourismus selbst bei idealen Voraussetzungen ein Autotourismus bleibt.

In der abgelaufenen Saison erwies sich aber nicht nur der Zug für die Skifahrer als wenig attraktiv. Auch die Skifahrerzahlen auf der Piste „Ried“ blieben erheblich hinter den Erwartungen der Betreiber und den Vorjahres-Zahlen zurück.

Und „Ried“ macht weitere Widersprüche deutlich. Wie ist es zu verstehen, dass unsere Politiker einen Zuganschluss am Bahnhof Bruneck stets vehement ablehnten, in Brixen einen solchen aber favorisieren? Auch ein Neubau einer zusätzlichen Haltestelle Bruneck West für den Direktanschluss an die Talstation Reischach taten die Ortspolitiker als unrealisierbar ab, während sie derzeit eine neue Haltestelle Bruneck/Krankenhaus rasch vorantreiben.

Übersicht zu den Zählungen an der Talstation „Ried“  (PDF mit Grafik, 27 KB)

Reischach, 18. April 2013

„Aktionsgemeinschaft Reischach für eine lebensWERTE Zukunft“