DAS LETZTE: Kondom

Und das sollen Revolutionen sein? Der Papst schreibt mit einem vertrauten Journalisten ein Interviewbuch (einen besseren Plausch, wohlgemerkt, nicht etwa eine Enzyklika), und in diesem Buch redet er 14 (vierzehn!) Zeilen lang zum kirchlichen Leidwes-Thema Sexualität und lässt sich darin eine Bemerkung zum Tabu Kondom ablocken. In bestimmten, extremen Ausnahmefällen – der Papst spricht von Prostituierten ohne Möglichkeit der Fortpflanzung, jedoch mit hoher Hiv-Ansteckungsgefahr – ja, da könne das Kondom tatsächlich „ein erster Schritt sein, um zu einer verantworteten Sexualität zu kommen“. Und aus diesem päpstlichen Wenn-wenn-aber-Nebensätzchen macht die Welt seit Tagen eine katholische Revolution. Rom bewege sich doch. Der Papst öffne sich. Ich versteh die Aufregung nicht. Es sei denn, man hält es schon für ein Wunder, dass der Papst das Wort Kondom überhaupt in den Mund nimmt. Gut, angesichts dessen, was meine Kirche sonst alles zum Wunder erklärt, ist auch das Kondom eines. flor

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