ASFINAG: Nein zu Riesen-LKW

ots.at, 12.09.2013 – ASFINAG: Klares NEIN zu Gigalinern!
5,4 Milliarden Euro Kosten wären notwendig um Autobahnen- und Schnellstraßen „Gigaliner-sicher“ zu machen

Wien (OTS) – Ein klares NEIN zu „Gigaliner-Experimenten“ kommt von der ASFINAG. „Für uns steht die Verkehrssicherheit an oberster Stelle“, sagt ASFINAG Vorstand Alois Schedl, „solche Riesen-Lkw bedeuten nichts anderes als eine massive Gefährdung der Verkehrssicherheit.“ Weder Brücken noch Tunnel oder Parkplätze seien
für solche „Monster-Lkw“ ausgerichtet. Schedl: „Es würde 5,4 Milliarden Euro kosten die Autobahnen und Schnellstraßen „Gigaliner-tauglich“ zu machen. Nicht nur angesichts unserer Einspar-Bemühungen sind das aberwitzige Beträge.“

Es würde 5,4 Milliarden Euro kosten, Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen „Gigaliner-tauglich“ zu machen – zu diesem Ergebnis kommen die Experten der ASFINAG. Klar ist, dass der Großteil der bestehenden Brücken auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen für Gigaliner nicht geeignet ist. Vor allem bei Brücken mit schmalen Pfeilern wie etwa bei Gebirgsstrecken würden große Sanierungen und Neuerrichtungen von Brücken notwendig werden, um den Dimensionen und
dem Gewicht dieser Gigaliner gerecht zu werden. Alleine in puncto Sicherheit belaufen sich die Schätzungen der Kosten zur Erneuerung und Verstärkung sämtlicher Leitschienen auf knapp eine halbe Milliarde Euro. „Dazu kommt, dass bei Gigalinern das Überholen länger dauert und dadurch permanente Gefahrenpunkte im Fließverkehr erzeugt werden“, sagt Schedl.

Aufgrund der großen Lademengen der Gigaliner sind die Brandlasten in den Tunnel wesentlich höher als bisher und die Folgen bei einem Tunnelbrand dramatisch höher. Brandschutz und Lüftungen in den Tunneln müssten grundlegend verändert werden, um die Sicherheit auch bei derartigen Dimensionen zu gewährleisten.

Pannenbuchten und Notrufnischen in den Tunnel sind für 25 Meter lange Fahrzeuge nicht ausgestattet. Ein defekter Gigaliner im Tunnel würde für stundenlange Verkehrsbehinderungen sorgen und stellt ein hohes Risiko für die Verkehrssicherheit dar. Die Gefahr von Auffahrunfällen durch derartige Pannen steigt rasant an.

Die Anschlussstellen sind für so lange Lkw nicht ausgebaut, da die überlangen Fahrzeuge bei den vorhandenen Radien der Rampen größtenteils die Ausfahrten nicht einmal nutzen könnten. Eigene Plätze zum Umladen der Fracht auf kleinere Lkw müssten errichtet werden – aufgrund des erhöhten Platzbedarfs müssten Park- und
Rastplätze, Raststationen und die für die Verkehrssicherheit so wichtigen Verkehrskontrollplätze umfassend umgebaut werden.

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