Cipra-Medienmitteilung, Einladung. Wasser, Quelle des Lebens und des Profits

Bozen/Schaan, 2. Oktober 2013
Medienmitteilung zur CIPRA-Jahresfachtagung in Bozen/I
Wasser: Quelle des Lebens und des Profits 

Die Landwirtschaft will bewässern, die Energiekonzerne wollen Strom produzieren, die Umweltverbände Fische retten, die Skidestinationen beschneien und der Nachbar möchte seinen Swimmingpool füllen. Der Kampf um die endliche Ressource Wasser führt nicht nur in Südtirol vermehrt zu Zielkonflikten. Die CIPRA greift das Thema an ihrer Jahresfachtagung «Wassertrog Alpen» von 10. bis 12. Oktober 2013 in Bozen auf.
Bis Mitte der 1990er Jahre wurde der Bau von Wasserkraftwerken in Südtirol noch von der öffentlichen Hand gefördert. Mittlerweile liegen neben den rund 1000 existierenden großen und kleinen Kraftwerken etwa 400 Gesuche für den Bau von neuen Anlagen auf. Mit den Liberalisierung des Strommarktes und der Einführung der Grünzertifikate für erneuerbare Energien wurde der Wasserkraftmarkt unheimlich aufgeheizt. Förderungen für den Bau müssen mittlerweile keine mehr bezahlt werden; das Geschäft floriert.
Landwirte und Skipistenbetreiber melden ebenso Ansprüche an das kühle Nass an. Auch Freizeit, Erholung und Sport findet immer öfter an und in Gewässern statt. Nicht zuletzt wegen dieser intensiven Nutzung durch Menschen gehören Gewässer und Feuchtgebiete nicht nur in Südtirol, sondern auch alpen- und europaweit zu den Lebensräumen mit den größten ökologischen Defiziten. Nirgendwo sonst finden sich mehr bedrohte Tier- und Pflanzanarten.
Versuche zur Privatisierung
Mit seiner Lage mitten in den Alpen gehört Südtirol eigentlich zu den privilegierten Standorten, was das Wasserangebot angeht. Doch der Druck auf diese Ressource nimmt auch bei uns kontinuierlich zu. Gleichzeitig werden aus dem übrigen Europa vermehrt Ansprüche an das „blaue Gold der Alpen“ gestellt. Versuche in Italien und in Brüssel, die Wasserversorgung zu privatisieren, zeugen davon.
Die internationale Alpenschutzkommission CIPRA hat bereits vor zehn Jahren ein Wasser-Protokoll für die Alpenkonvention vorgeschlagen. Im UNO-Jahr der Zusammenarbeit im Wasserbereich greift sie das Thema an ihrer Jahresfachtagung
CIPRA-BP-word-Kopf-Seite2.pngvon 10. bis 12. Oktober 2013 auf. Begleitend erschien dazu vor kurzem ein Themenheft SzeneAlpen, «Alpenwasser, hoch im Kurs».
Austausch mit Wasser-ExpertInnen
Was sind die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt der Alpen? Wie kann der Zugang zum Wasser für alle geregelt werden? Können verschiedene Nutzungsformen nebeneinander bestehen, ohne die ökologische Integrität der Flüsse zu gefährden? Welche Rolle soll die Gesellschaft bei der Verwaltung des wertvollen Guts Wasser einnehmen? Diese und weitere zentrale Fragen können die Teilnehmenden an der Konferenz an der Eurac in Bozen mit Experten erörtern. An Exkursionen in der Region können sie Beispiele von bereits erfolgreich umgesetzten oder geplanten integrativen Flussrevitalisierungen kennenlernen. Die Tagung steht allen Interessierten offen. Anmeldung und weitere Informationen gibt es unter www.cipra.org/de/jf2013.
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Diese Mitteilung und druckfähige Pressebilder stehen zum Download bereit unter: www.cipra.org/de/presse/medienmitteilungen
Das Themeheft SzeneAlpen «Alpenwasser, hoch im Kurs» kann kostenlos bestellt werden bei international@cipra.org oder heruntergeladen werden unter www.cipra.org/szenealpen.

Rückfragen bitte richten an:
Andreas Riedl, Geschäftsführer CIPRA Südtirol info@umwelt.bz.it, +39 0471 9737 00
Francesco Pastorelli, Geschäftsführer CIPRA Italien francesco.pastorelli@cipra.org, +39 011 548 626
Barbara Wülser, Kommunikationsverantwortliche CIPRA International barbara.wuelser@cipra.org , +423 237 53 11

Die CIPRA, eine vielfältige und vielgestaltige Organisation
Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA ist eine nichtstaatliche Dachorganisation mit nationalen Vertretungen und einer regionalen Vertretung in den sieben Alpenländern. Sie vertritt über 100 Verbände und Organisationen. Die CIPRA arbeitet für eine nachhaltige Entwicklung in den Alpen und setzt sich für die Erhaltung des Natur- und Kulturerbes, für die Erhaltung der regionalen Vielfalt und für Lösungen grenzüberschreitender Probleme im Alpenraum ein. (462 Zeichen inkl. Leerzeichen)
www.cipra.org

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