Leserbrief Georg Peintner: Gegen alles?

Oh Herr Zimmermann,

in Bezug auf Ihre Analyse der Grünen in Ihrem Leitartikel  muss ich mich über das Niveau wundern. Ihr Nachplappern eines Klischees ist billige Meinungsmache. Wer die Neinsager sind, ist nur eine Sache des Standpunktes – wenn Sie recherchierten wie oft beispielsweise die Ratsmehrheit in Bruneck zu Grünen Anträgen Nein gesagt hat und wie oft wir anderseits deren Vorhaben mitgetragen haben, würden Sie eines Besseren belehrt. Wenn Ihre Zeitung öfter gründlich über Grüne Anliegen und Anstöße berichten würde, anstatt eitle Millionärsranglisten zu präsentieren, ließe sich Ihre Feststellung auch damit wiederlegen. Und dann bitte, zu welchem Fabrikneubau haben die Grünen Nein gesagt?
Die Grünen können mit Recht behaupten, dass sie oft lange vor anderen politischen Parteien zerstörerische gesellschaftliche Fehlentwicklungen aufgezeigt und wichtigste Trends gesetzt haben.

Wir Grüne sind nicht grundsätzlich gegen etwas, außer es verträgt sich nicht mit dem Jasagen zu mehr und nachhaltig begründeter Lebensqualität, gerechterer Verteilung der Ressourcen und vielem anderen mehr. Aber ich glaube eigentlich nicht, dass ich Ihnen das sagen muss. Ich vermute, Sie schreiben diesen Blödsinn, bzw. diesen Wahlkampfbeitrag für die SVP wider besseres Wissen – und das ist in meinen Augen verwerflich! Das verdienen sich die Grünen Idealisten nicht, die auch in Ihrem Interesse für das Gemeinwohl  arbeiten!

FF, 03.10.13

 

 

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7 Antworten auf Leserbrief Georg Peintner: Gegen alles?

  1. MichiH sagt:

    @Monika
    Ich habe selten so viel Stuss gelesen, sorry aber das muss mal gesagt werden! EinE RentnerIn mit knapp 400€ im Monat (statt BBT etc koennte die SVP ja mal da etwas nachhelfen!) geht sicher nicht Skifahren, und Auto faehrt er/sie auch nicht weil ein Auto ca 400€ im Monat (!) kostet. Siehe da, gruen leben spart Geld! Ausserdem kaufe ich auch u.a. Discount-Bio… wurde deswegen noch von niemand belaechelt, und wenn waere es mir Soyawurst!

    • monika sagt:

      klar – stuss, aber leider wahr…wenn Sie im Diskounter bio kaufen – no problem,
      glaube versetzt bekanntlich Berge. genau das meine ich , dieses sich ein gutes (grünes)gewissen erkaufen wollen, aber sonst immer schön trendy im bequemen Land Südtirol.
      das mit dem grün leben – was immer darunter gemeint ist, ist so ähnlich wie mit den impfgegnern – die profitieren auch davon, dass über 90% geimpft sind, und so die wahrscheinlichkeit einer ansteckung einer durchaus auch schwer verlaufen könnenden infektionskrankheit sehr gering ist. warum also das eigene Kind diesem risiko aussetzen (ich bin mir des risikos durchaus bewußt)…ein egoistisches rücksichtsloses und verantwortungsloses verhalten. wenn alle eltern sich weigern würden, ihr Kind impfen zu lassen…wären alle klug und „grün“. die folgen brauche ich Ihnen hoffentlich nicht zu erläutern!

  2. forumonline sagt:

    hallo Monika, in Konsequenz schließe man sich also am besten der tüchtigen Räuberbande an, die ein paar Liftboys oder Baggerfahrern Arbeit verschaffen könnte und sonst für die von Ihnen zu Recht aufgezeigten Missstände nicht verantwortlich sein kann, da erst seit 60 Jahren an den Schalthebeln der Macht und der Steuergeldzuteilungen/plünderungen!?

  3. forum sagt:

    Die Grundlage unseres Lebens ist die Erde. Und wenn wir nicht schnellstens lernen, sie zu respektieren, ist es sehr bald aus mit uns. DAS ist der Boden der Tatsachen. Wer meint, man könne hier in diesem privilegierten Teil der Welt immer gleich weiterbauen, fahren, fliegen, verbrauchen wie in den letzten 20 Jahren, hat keine Ahnung von der Realität.

    • monika sagt:

      dann kommen sie bitte auf der erde an!
      steigen sie aus – wer der völlerei gefröhnt hat, braucht dringend eine diät!
      verzichten sie auf ihre arbeit, gehalt, heim und jedlichen luxus, bauen sie selber ihre lebensmittel an, versuchen sie ohne fette unterlage „einfach zu leben“ von der hand in den mund. klosteraufenthalte sind bei solchen erscheinungen manchmal sehr erfüllend.
      solange sie nämlich sicher wissen, dass sie in ihren oder bessergesagt -unseren-wohlstand zurückkehren können, wenn sie vom verzicht genug haben, werden sie verstehen, wer 1. wirklich previligiert ist
      und 2. sie haben keine ahnung von existenziellen ängsten vieler menschen, sie können keine perspektive vorweisen, keine langfristige lösung.

      • forum sagt:

        Und Sie haben offensichtlich absolut keine Ahnung von weiteren Zusammenhängen und schon gar nicht davon, was die grüne Bewegung eigentlich antreibt. Genau die Leute vorzuschieben, die von dem ganzen Wachstum am wenigsten profitiert haben, ist zynisch. Ein Wirtschaftssystem weiter zu pushen, das seit Jahrzehnten Geld zu Geld schaufelt, mit der Ausrede, dass damit ein paar Brotkrumen für die Benachteiligten abfallen, ist eine Verhöhnung der wachsenden Zahl an Leuten, die auch in den reichen Ländern liegen gelassen werden, reden wir einmal nicht vom Rest der Welt und unserer Verantwortung diesbezüglich.
        Im übrigen: Umweltschutz ist nicht etwas, das man auf den Überfluss draufstreut, wenn sich’s grad ausgeht, sondern eine Grundnotwendigkeit. Das betrifft durchaus auch viele sich grün Meinende. Nur Biokarotten kaufen und sich einen Hybridwagen leisten reicht nicht. Da wird Ökologie mit „eco-chic“ verwechselt, diese Kritik ist durchaus berechtigt. Ökologisch handeln heißt vor allem, sich vor Augen zu führen, welche Ressourcen man direkt und indirekt verbraucht und sich stets die Frage zu stellen, was sinnvoll und vertretbar ist und was nicht. Das ist alles andere als einfach in einem System, das den natürlichen Ressourcen keinen Wert zumisst und deshalb z. B. dazu führt, dass nachhaltig produzierte Lebensmittel teurer sind als agroindustrielle Produktion, die die Böden kaputt macht und uns damit auf Dauer jede Lebensgrundlage entzieht. Das führt dann eben so weit, dass praktisch behauptet wird, wir müssen erst die Umwelt kaputtmachen, um uns dann leisten können, sie zu schützen. Was ist das für eine Logik, was ist das für eine Vernunft?
        Zu Perspektiven: Niemand kann heute eine fertige und garantierte Lösung anbieten, die uns aus diesem Desaster herauszieht. Das ist ein langer und schwieriger Weg. Aber die Realität zu ignorieren, die Illusion zu verkaufen, man könne einfach gleich weitermachen und das dann auch noch als soziale Verantwortung verkaufen, das ist wirklich der blanke Hohn. Popagiert von Leuten, die sich einbilden, weiter profitieren zu können und nie eine Rechnung serviert zu bekommen. Bis jetzt hat das ja funktioniert, muss man sagen.

  4. monika sagt:

    grüner idealismus ist ein stichwort!!

    so einige von uns wüßten in ihren träumen genau, wie sie etwas möchten oder wünschen – nur werden wir auf den boden der tatsachen geholt bei renten von 426,00 Euro, tendenz fallend…wer kann sich denn leisten „grün“ zu sein?
    der normale arbeiter hat hier bei weitem ausgedient – also wird er hinter das licht geführt – mit „billig-bio“ vom diskounter, der grüne belächelt den armen wurm, der ja auch gerne „bio“ wäre, nur reicht’s halt nicht immer.
    elektroauto – so umweltfreundlich – wer kann sich’s leisten?
    zuerst muss doch eine wirtschaftliche basis geschaffen werden, einkommen gesichert werden, arbeitsplätze…bringen die grünen je innovative vorschläge für die sicherung von arbeitsplätzen? gegen den tunnel, gegen die umfahrung,gegen die straße – gegen den flughafen, gegen die piste, gegen die erweiterung hier und den umbau da…(wir können also weder fliegen, noch fahren, noch umfahren und schon gar nicht skifahren) nein-sager – ja, das sind sie wohl – klischee oder nicht. sie setzen ja auch alles daran, diesem klischee treu zu sein, zu werden und zu bleiben.
    denn wenn sie realistisch sind, ist es den menschen in diesem land unter der regierung der svp global gesehen sehr gut gegangen (!!) – nur – wären die grünen nicht dagegen, dann würden sie ja auch nicht auffallen…und wer nicht auffällt geht bekanntlich unter.