Vielleicht sollte sich die SVP darauf besinnen, wofür sie gegründet wurde und was als unverzichtbar in ihrem Parteiprogramm steht, bevor sie einigen Oppositionsparteien vorwirft, Gehirngespinsten nachzulaufen und das Wählervolk zu täuschen. Ein Staat gewährt einer Volksgruppe eine Autonomie, damit diese ihre vom Staatsvolk unterschiedliche Kultur, Sprache, landschaftsprägenden Eigenarten, Geschichte, Namensgebung (Toponomastik), Baukultur, … schützen und bewahren kann. Gerade unter der allein regierenden SVP wurden und werden genau diese kulturellen Identitätsmerkmale Südtirols immer mehr verwässert, verraten und verkauft. Freistaat, föderale Region Tirol oder Rückgliederung an Österreich mögen schwer erreichbare Ziele sein, besonders wenn die Mehrheitspartei dies nicht will und ihre vereinigte Presse es als Träumerei darstellt. Dann ist aber die von der SVP propagierte „Vollautonomie“ die noch größere Wählertäuschung. Italien weiß mittlerweile genau, dass SVP und diesbezüglich auch Grüne ihre besten Gehilfen für die schleichende bis unumkehrbare Assimilierung Südtirols sind. Nicht umsonst verteilt die Regierung immer vor Wahlen noch einige belanglose „Bonbons“ als Wahlhilfe.
Burger Johann, Pichl /Gsies
23.10.2013
