Kommentar zu salto.bz- Bericht: Allein gegen die Nazis

Thomas Kobler, 01.11.2013, 17:33 Es ist ja schön und gut, über die Vorfälle in Hoyerswerda zu berichten, obwohl das Ganze nun mittlerweile schon ein Jahr her ist und ich die Vorfälle mittlerweile bei zeit- oder spiegel-online bis zum Erbrechen nachlesen konnte. Auch verstehe ich, dass der Anlass die anstehende Gerichtsverhandlung ist, aber wie wäre es mal mit kritischem salto-Journalismus in Bezug auf die tiefbraunen Umtriebe der Südtiroler? Da gäbe es auf italienischer und deutscher Seite soviel interessantes Material, das dokumentiert werden könnte, nein, müsste, aber das scheint für die Südtiroler Journalisten mal wieder zu aufwendig zu sein. Da ist es dann doch leichter, einfach einen Artikel in der süddeutschen herzunehmen, den man zufällig beim Überfliegen der wichtigsten, deutschen online-Medien gefunden hat und schwupps hat man ein paar Zeilen zum in die Tasten hauen. Aber mit seriösem, investigativen Journalismus hat das leider überhaupt nichts zu tun liebe salto-Redaktion! Wie wäre es aber mal wenn sie einen ihrer Journalisten in einen der einschlägig bekannten Tanz Clubs rund um das Burggrafenamt am Freitag oder Samstagabend schicken würden? Sie würden Nazibekleidung und solche die sowas auch noch tragen, haufenweise vorfinden. Oder wie wäre es mit einem einschlägig bekannten Restaurant in Lana oder einer Bar in Untermais, Nähe Koflerplatz? Am Samstagabend auch ein beliebter Tummelplatz der braunen Fraktion. Oder ein Abstecher auf die im Sommer so beliebten Südtiroler Fußballfreizeitturniere? Da kann man die Exemplare dann auch in freier Wildbahn beobachten. Die haben dann so schöne Namen wie „weiße Wölfe“ und scheinen auch sonst kein Problem damit zu haben, ihre menschverachtenden Ansichten zur Schau zu stellen. Oder einfach mal auf Facebook stöbern und sich die Profile einschlägig, polizeibekannter, junger Südtiroler anzusehen, die mit reichsdeutschen Fahnen und nazikultverehrenden Sprüchen auffallen, wo dem „Führer“ und dem „großdeutschen Reich“ gehuldigt wird. Oder ihr schaut euch mal diese nette Seite an, wo ein engagierter Schreiberling seit Monaten Ansichten vertritt, welche in Deutschland wohl schon längst aktendkundig wären. Als gute, engagierte Journalisten könntet ihr doch mal versuchen diesen Typen auf die Schliche zu kommen?http://logr.org/etschlichter/
Oder wie wärs mit einer kleinen Aufarbeitung mancher Verbindungen von Südtiroler Politikern zu Kameradschaftsringen und/oder ihrer Nähe zu FPÖ-Funktionären in Österreich, deren Führungsriege durch Holocaust-Leugner durchsetzt ist? Oder sich mal auf den Weg nach Bozen machen und sich mit den neofaschistischen Anhängern von casapound kritisch auseinandersetzen? Immer noch nicht genug Vorschläge und Themen, die auch die unabhängige salto-Redaktion dazu bewegen würde, ihren Hintern zu erheben und sich um jene Themen zu kümmern, die bei uns jeden Tag an der Tagesordnung stehen, anstatt mit copy und paste die Leser für blöd zu verkaufen?
Nein? Zu anstrengend gell? Ich weiß, ich weiß…

 

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