DAS LETZTE: Energiewirt, 040211

DAS LETZTE

Bevor das Bauernjahr wieder in Schwung kommt, muss ich meinen lieben Bauern noch schnell etwas hineinsagen. Denn später – oh, ich kenn meine Bauern – später haben sie die Ausrede, zum Denken keine Zeit mehr zu haben. Folgendes: Auf Bauernhäusern und auch schon auf Feldern vermehren sich neuerdings die Panelen zur Erzeugung von Solarenergie. Die Dinger sind beinahe schon so landschaftsprägend wie Hagelnetze und Silofutterballen und im Unterschied zu diesen findet Umweltlandesrat Laimer sie sogar „schön“. Schön sei Gewohnheitssache, sagt er. Ich würde sagen, eher Geschmackssache. Doch wie auch immer, schlimmer als die verbaute Wirklichkeit finde ich die sprachliche Verhunzung, die damit einhergeht. Auf Bauernversammlungen ist letzthin stolz vermerkt worden, der Landwirt entwickle sich fort zum „Energiewirt“. Ich kann vor solchem Übermut nur warnen. Denn worin liegt das Verdienst? Ein Landwirt muss etwas können. Ein Energiewirt braucht nur Fläche. Grund besitzen kann jeder Depp.

flor

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