Sonnenburg-Klosterwald: Brief an LH, Familie Wiedenhofer, Wien, 28.02.2011

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Dr. Durnwalder,

meine Familie, vieler meiner Freunde und ich machen seit Jahrzehnten Urlaub in Südtirol.  Ich wohne in Wien und gehe gerne Radfahren bzw. im Winter Schifahren.

Vor allem die Region Bruneck und Sonnenburg im Speziellem haben unser Herz gewonnen.

Als Österreicher sind wir natürlich mit einem eigenen wunderschönen Land sehr verwöhnt. Trotz aller unserer Schönheiten zieht es uns immer wieder wegen der Landschaft und den netten Leuten nach Sonnenburg im schönen Pustertal.

Schon die Kelten und später auch die Römer schätzten „Sebatum“.

Nun ist die Aura und um nicht esoterisch zu wirken die positive Charakteristik dieses Kleinods ernsthaft in Gefahr.

Das makellose, fast perfekte Erscheinungsbild soll mit unschönen und schmerzhaften Narben „verziert“  werden.

Auf der anderen Seite sind Strassen wichtig. Das wussten auch die „alten“ Römer. Diese gaben Sonnenburg wichtige Impulse und bauten eine Strasse die sich in das Gelände integrierte und sich nicht willkürlich der Landschaft bemächtigte.

Natürlich möchte jeder so schnell als möglich von A nach B kommen und  die dazu notwendigen Strassen nicht vor seiner Haustüre haben. Aber hier geht es nicht nur um persönliche Befindlichkeiten der lokalen Bevölkerung sondern um die Bewahrung eines Landschaftsschatzes, der weltweit nach seinesgleichen sucht.

Als Außenstehender habe ich nicht und nehme mir auch nicht das Recht mich in „italienische“  Angelegenheiten einzumischen. Dazu weiß ich auch zu wenig von den lokalen Verhältnissen und Abhängigkeiten.

In Zeiten wie diesen denke ich aber europäisch und finde es als meine Pflicht als Urlauber meine Bedenken zum geplanten Vorhaben im Vorfeld zu artikulieren.

Die „Klosterwaldvariante“ schadet Sonnenburg und die nähere Umgebung durch den Bau nachhaltig!

Ich denke, es bestehen vernünftigere und kostengünstigere Alternativen die Sonnenburg fremdenverkehrsmäßig nicht zerstören, die Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung und das exzellente Landschaftsbild erhalten.

Bei größter Solidarität und Freundschaft möchten wir unseren Urlaub unter den zu erwartenden Verhältnissen (Lärm, Staubbelastung, etc.) mit unseren Kindern in der wertvollsten Zeit unseres Lebens nicht verbringen.

Ohne uns!

Es würde uns persönlich sehr leid tun wegen den negativen Auswirkungen der Klosterwaldvariante mittelfristig eine neue Urlaubsdestination suchen zu müssen.

Nehmen Sie bitte den Denkmal- und Landschaftsschutz für dieses schöne Fleckchen Erde ernst, dass Sie von Ihren Vorgängern für Ihre „Kinder“ geerbt haben und zerstören es nicht.

Beste Grüße aus Wien

Fam. Wiedenhofer

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