Bahnhof Percha: Eingabe Rechnungshof, TZ, 051010

Die Eingabe
Sechs Reischacher haben eine Eingabe beim Rechnungshof hinterlegt: Dort soll überprüft werden, ob mit dem Bau des Bahnhofes in Percha in Zusammenhang mit dem geplanten Kronplatz-Projekt Ried möglicherweise öffentliche Gelder veruntreut worden seien.
von Silke Hinterwaldner

Wir ersuchen den löblichen Rechnungshof um eingehende Überprüfung bezüglich möglicher Veruntreuung von öffentlichen Geldern zu Gunsten der privaten Gesellschaft Kronplatz Seilbahn AG.“ Mit diesen Zeilen beginnt die schriftliche Eingabe an den Rechnungshof, verfasst von Walter Huber, Hannes Irschara, Gabriel Mayr, Manfred Niederbacher, Christina Niederkofler Cont und Claudia Renzler Hainz, datiert mit Juli des heurigen Jahres. 
Die Eingabe an den Rechnungshof betrifft vor allem den Bau des Bahnhofes von Percha. Mit großer Begeisterung forderte und fördert Mobilitätslandesrat Thomas Widmann die neue Haltestelle, etwas abgelegen vom Dorf Percha, aber mit direktem Anschluss an das von der Kronplatz Seilbahn AG geplanten Projektes Ried. Damit sollen Skifahrer mit dem Zug anreisen und in die Umlaufbahn einsteigen, um direkt auf den Kronplatz befördert zu werden. Längerfristig soll mit der so genannten Skiregion Pustertal per Zug bis nach Vierschach in die Skigebiete gereist werden können. Damit, so der Vorwurf der Aktionsgemeinschaft Reischach, werden öffentliche Gelder eingesetzt, um einer privaten Gesellschaft mehr Kundschaft zu bringen. Außerdem heißt es in der Eingabe an den Rechnungshof, der den Sachverhalt nun prüfen soll: „Das Interesse am Projekt Ried ist allerdings entscheidend von der Absicht bestimmt, auch den bisher skitechnisch noch völlig unberührten Nordost-Hang des Kronplatzes für den Skitourismus zu erschließen.“ Ginge es ausschließlich darum, den Kronplatz-Verkehr teilweise auf die Schiene zu verlagern, wäre eine Anbindung an Bruneck-Stadt naheliegender gewesen.
Percha hatte nie einen eigenen Bahnhof gefordert, zumindest nicht, bevor die Kronplatz-Gesellschaft das Ried-Projekt auf den Tisch gelegt hat. In der Eingabe an den Rechnungshof heißt es: „Ausrichtung wie Förderkapazitäten des Bahnhofes entsprechen vielmehr den Anforderungen für das geplante Projekt Ried als den tatsächlichen Bedürfnissen eines öffentlichen Bahnhofes für Percha.“

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