Leserbrief Carlo Sansone: Alexander Langer

Was man in den letzten Zeiten A. Langer anzudichten versucht ist grotesk und entbehrt jeder Würde. Wer ihn kannte, und es gibt Befugtere als mich, weiß dass er nicht nur ein großer Idealist war, sondern auch ein ganz feiner Mensch. Ich bin weder ein Grüner noch ein „Linker“, aber ich habe an ihm immer das Feingefühl geschätzt, die Offenheit und das Zuhören können. Also schon gar nicht jemand der auf eine Stufe gestellt werden kann mit der RAF, den BR oder Carlos, den Gaddafi tatsächlich damals tatsächlich logistisch unterstützt zu haben scheint. Aber wer wusste damals davon? Gaddafi war der Befreier seines Volkes, offen für linke Ideologien. Wenn man Langer jetzt vorwirft, Gaddafi besucht zu haben, so fällt einem spontan ein anderer Spruch ein, der in abgewandelter Form heißen könnte: Wer ohne Jugendsünden ist, der werfe den ersten Stein! Was man eher mit Recht behaupten kann, ist dass Langer und andere in Zeiten der aufkeimenden Umweltbewegung schneller als die Mitte oder die Rechte in Südtirol verstanden hat, dass Umweltschutz der Weg der Zukunft sein würde. Kann man ihm das vorwerfen? Oder muss man eher jene, die es verschlafen haben, ermahnen? Man hätte dadurch viel Zeit sparen können. Aber man kann eben eine Zeit nicht aus einer anderen beurteilen.

Carlo Sansone, Bruneck.

Dolomiten, 11.11.11

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Eine Antwort auf Leserbrief Carlo Sansone: Alexander Langer

  1. forumonline sagt:

    zu meinen 40. geburtstag habe ich in lana eine ausstellung organisiert, mit einbezogen habe ich den todestag von Alexander Langer, mit soviel rosen wie alt er wurde. weil er genau in diesem jahr von uns schied. ernsthafte reaktionen hat es auch damals nicht gegeben, damit will ich nur sagen dass, bis heute von seinen SVP politkollegen kein einziger sich den spruch (macht weiter was gut war), den ja auch jeder kennt und kennen muss, mit ins herz genommen hat. je weiter man in die politgeschichte zurück greift, desto brutaler war sie und vielleicht konnte man ihr sogar aus den weg gehen. je weiter man nach vorne schaut desto undurchsichtiger, zerstörerischer und scheinheiliger wird sie. von der kriegs besessenheit, geldgeilheit und erdenzerstörung ganz zu schweigen. man kann ihr also nicht mehr aus den weg gehen!

    gruß peter verwunderlich, meran