Er war einer der großen Opernsänger des letzten Jahrhunderts, ein Bariton und eine Naturgewalt von Stimme, ein „Caruso“: Gian Giacomo Guelfi, 1924 in Rom geboren, in der Toskana aufgewachsen und seit 1958 Bozner. Diesen Mittwoch, 8. Februar, ist er im Krankenhaus gestorben. Nach dem Dirigenten Carlo Maria Giulini, der Ehrenbürger der Stadt war und 2005 starb, war der Sänger Guelfi zweifelsfrei der berühmteste Musiker Bozens. Und um beide, muss geklagt werden, machte Bozen beschämend wenig Aufhebens. Die künstlerische Größe des vorgestern Verstorbenen wird anderweitig gewürdigt werden, hier sei der menschlichen gedacht. Guelfis Frau Laura Cagol, Trentinerin und in jungen Jahren selbst Sopranistin und Violinistin von Rang, erlitt vor 10 Jahren einen Iktus und befindet sich seither in Pflege in der Marienklinik. Gian Giacomo Guelfi, der Star, kam jeden Tag vormittag und nachmittag für einige Stunden ans Bett seiner Gattin, betreute und herzte sie wie ein Jung-Verliebter. Bis zum Tod.
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