DAS LETZTE: Gigi, 290212

Samstag bin ich in der Gegend des Waltherplatzes meinem Bürgermeister über den Weg gelaufen, und wie der Tag und der Platz, so leuchtete auch der Herr übers ganze Gesicht. Auf die Frage, warum so gut gelaunt, verriet er mir Folgendes: Er komme von der Landesversammlung des Bauernbundes. Dort habe es, wie üblich, den großen Bahnhof gegeben, ein Gutteil der Tagesordnung sei der Begrüßung der Ehrengäste gewidmet gewesen, und dabei sei er, der Bürgermeister von Bozen, als erster begrüßt und mit dem meisten Applaus bedacht worden. Er, der Italiener Spagnolli, ein Gigi der Herzen von Südtirols Bauern! Gerührt bestätigten wir einander die politische Bedeutung solch sprachübergreifender Umarmung, und selbstverständlich waren uns die günstigen Umstände nicht verborgen geblieben: Landeshauptmann und Landesrat waren noch nicht zurück aus Afrika, und der Bischof kam später. Sie alle drei hätten Grußordnung und Applausmaß wohl durcheinander gebracht, doch Glück zu haben, ist erlaubt.

flor

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