DAS LETZTE: Gefühl, 060312

In Deutschland wird alleweil über „Gerechtigkeitsgefühl“ diskutiert. Wenn ein Staatspräsident mit Schanden aus dem Amt scheidet und trotzdem den Ehrensold von 200.000 Euro jährlich bis zum Lebensende nimmt und nicht nur das, sondern auch noch das Ausgedinge mit Büro und Personal für 280.000 Euro im Jahr beansprucht, so fühlt sich eine Mehrheit der Deutschen in ihrem „Gerechtigkeitsgefühl“ verletzt. Schaut so treuherzig aus, dieses Wülffl, und ist so unverschämt, wenn’s um die Wurst geht! Wir werden sehen, wie es den Deutschen mit ihrem nun öffentlich eingeklagten Gerechtigkeitsgefühl geht. Ob es der Justiz einerlei ist, so wie es die gefühlte Temperatur den Meteorologen ist und die gefühlte Inflation den Statistikern. Oder, um es bürgernäher zu sagen: Ob auch dort Gerechtigkeitsgefühl nur Gefühl bleibt, wie in jenem berühmten Südtiroler Fall, in dem ein Landesrat Hans Berger einem Reiner Bergbauern Johann Karl Berger ein Mähmaschinen-Förderdarlehen um 9.600 Euro gewährt hat.

flor

Dieser Beitrag wurde unter Das Letzte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.