DAS LETZTE: Mia, 220512

Mia für wir, san für sind, dahoam für … – na gut, nicht dass wir es nicht verstünden, aber müssen wir jetzt so reden und schreiben? Nachdem es nun anders gekommen ist als erwünscht und tausendfach herbeigeschrieben, das Jahrhundertspiel dahoam verloren gegangen und der Mia-san-mia-Kater ausgeschlafen ist, wird es jetzt wohl wieder etwas nüchterner zugehen im Medienwald, und es darf wieder deutsch geschrieben werden. Die letzten vierzehn Tage wäre man schlicht als vaterlandsloser Geselle oder schlimmer noch: als Abstinenzler verdächtigt worden, hätte man nicht stammtischmäßig mitgebayert. So selbstverständlich hatte man mia und dahoam zu sein. Ich fand es affig. Ich habe nichts gegen Dialekt, und richtig, das heißt sparsam eingesetzt, bereichert er jedes Hochdeutsch. Aber dieses Mia-Getue des Fußball-Multis FC Bayern hat mit Bayerisch grad so viel zu tun wie die Lederhosen und Dirndln vom Oktoberfest mit Brauchtum: Sie sind ein Hohn auf dieses. Und dahoam in Champions League.
flor

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