DAS LETZTE: Euro-Euro, 030712

Also denn, am Ende haben wir in schön verteilter, fast gerecht zu nennender Gleichheit alle verloren. Deutschland, Portugal, Italien, außer Spanien alle. Es ist eben das Gesetz bei Turnieren, dass sie nur einen Sieger kennen und sonst alles Verlierer. Diese Naseweisheit gilt bei dieser soeben zu Ende gegangenen Europameisterschaft aber nicht. Es ging bei ihr ausnahmsweise um mehr als nur um Fußball. Nicht nur DIE Euro, auch DER Euro stand zur Disposition, es ging um „Europafähigkeit“, und da gab es ganz schöne Abrechnungen. Denn was wiegt letztlich für die Italiener schwerer, so ein Finälchen, verspielt gegen das Bruderland in Not Spanien, oder doch der Sieg im Halbfinale gegen den Euro-Protz Deutschland? Ein italienischer Finalsieg wär ein Sieg zu viel gewesen, und einer gegen den falschen Gegner außerdem. Und vergessen wir den Dritten im Bunde der Euro-Schwächlinge, Portugal, nicht: Hat verloren so wie Deutschland, aber besser. Nein, es gibt noch Europa, und noch Gerechtigkeit.
flor