DAS LETZTE: Vorderfrau, 041012

Auch ich wäre gern anständig, bin für die Gleichberechtigung von frau und Mann, und wenn es dem Anliegen diente, würde ich mich sogar überwinden und die Leitlinien „für eine geschlechtergerechte Sprache in der Südtiroler Landesverwaltung“ unterschreiben. Landesrätin Sabina Kasslatter-Mur weiß, wie schwer mir das fiele. Niemals aber würde ich so weit gehen, wie das unser Chefpsychiater Roger Pycha im Sender Bozen tun zu müssen glaubte. Er will die psychiatrische Versorgung der Kinder „auf Vordermann und Vorderfrau bringen“. Jawohl, auf Vorderfrau! So weit ist es gekommen mit der Geschlechtergerechtigkeit, und das immer im Namen der Emanzipation und des Fortschritts. Es ist das Gleiche, wie zum Zwecke der Gleichberechtigung den Militärdienst für Frauen zu fordern. Von dort, dem Militär, kommt die Redewendung „auf Vordermann bringen“ nämlich her. Am Exerzierplatz haben sich Soldaten „am Vordermann“ auszurichten. Und bald, dank Kinderpsychiatrie, an der Vorderfrau. Rückwärts, marsch!
flor

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