Der Facebook Eintrag von Arno Kompatscher war nicht allein, wie vermeldet, der Grund für meinen Rücktritt als Spitzenkandidat. Vielmehr ist er die Spitze des Eisbergs und einer jener Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Meine Gründe waren:
1. Die Erkenntnis, dass dieser parteiinterne Vorwahlkampf zu einer Auseinandersetzung wird, der am Fundament unserer Sammelpartei rüttelt. Der Vorwahlkampf sollte zu einem Wettbewerb der Ideen und nicht zu Beleidigungen und Verunglimpfungen von Mittbewerbern führen. Ein Mitbewerber aus der eigenen Partei kann nicht mit populistischen Aussagen attackiert werden. Ich habe bereits einige Wahlkämpfe geschlagen und weiß, dass man hier nicht zimperlich sein darf. Es ist jedoch ein großer Unterschied, ob sich Kandidaten aus verschiedenen oder derselben Partei gegenüber stehen. Hier wäre viel Porzellan zerschlagen worden, und wir hätten letztendlich nur unserer eigenen Partei geschädigt. Ich bin absolut für faire, innerparteiliche Wahlkämpfe, doch leider scheint dies nicht möglich zu sein.
2. Die Tatsache, dass meine Forderung nach einer nicht nur personellen sondern auch inhaltlichen Neuausrichtung der SEL vom Landeshauptmann und von Kompatscher in den Medien als Wahlkampftaktik abgetan wurde. Dabei habe ich genau jene Position vertreten, die wir seit geraumer Zeit in den verschiedenen Parteigremien seit Jänner 2012 ausgearbeitet haben: Neustrukturierung der SEL und günstigerer Strom für die Bürger. Meine Aussagen, dass die SEL dort wo sie Wettbewerbsunterlagen manipuliert hat ausgeschlossen werden soll, ist auf entschiedenen Wiederstand u.a. vom Landeshauptmann und Kompatscher gestoßen. Meine Forderung entspricht nicht nur einem grundlegenden Gerechtigkeitsempfinden sondern ist meiner Meinung nach auch die Grundlage für einen glaubwürdigen Neuanfang. Mit meinem Rücktritt als Spitzenkandidat für die Basiswahlen zeige ich, dass es mir hier wirklich um die Sache geht und nicht um Karriere. Für diese Neuausrichtung der Strompolitik werde ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Kräften einsetzten.
3. Als Obmann unserer Sammelpartei kann ich mich nicht auf solche Grabenkämpfe unterster Schublade einlassen. Im Vordergrund steht das Gesamtinteresse im Sinne unserer politischen Bewegung und das Gemeinwohl unserer Heimat Südtirol.
