Leserbrief Walter Harpf, TZ, 24.08.2013: Sexten und Pusterer Tourismusperspektiven (und ein Denkanstoß dazu)

Es ist ein offenes Geheimnis, dass man in Sexten nicht nur eine Verbindung Rotwand-Helm, sondern ein großes, grenzüberschreitendes Ski-Gebiet anstrebt. Dabei ist absehbar, dass sich die Standorte Sexten, Sillian/Österreich und Comelico mit Dumpingpreisen so richtig schön unterbieten werden. Das nenn ich eine echte Sextner soziale Ader! Andernorts- zum Beispiel in Auronzo- wird eine 22€ Maut von jenen verlangt, die glauben, nahe genug an den 3 Zinnen parken zu müssen! Unseren wohlversorgten Fachleuten in HGV & SMG fällt bedauerlicherweise nicht ein, beispielsweise das gesamte Pustertal, das einmalige Fischleintal, die Plätzwiese, den Pragser Wildsee, den Toblacher See usw. ebenso entschieden bzw. gebührend zu vermarkten. Sie setzen offenbar lieber auf massenhaft Billigtouristen, die mit jährlich neuen „Highlights“ geködert werden müssen und deren Urlaubserlebnis sich vorwiegend im sightseeing- Spazierenfahren in luxuriöser Landschaft und auf verstopften Straßen erschöpft. Bei minimaler Wertschöpfung für alle Beteiligten. Selbstverständlich gilt dasselbe Massen-Marketing auch für den Winter. Aber möglicherweise wird uns wohl bald ohnehin nichts anderes übrigbleiben, wenn wir weiterhin unseren größten Trumpf einer einmaligen Landschaft nach Art der Sextner Entscheidungsträger verwalten! Ballermann lässt grüßen! Ganz in diesem Sinne verlangen diese Kreise übrigens schon länger auch den Bau einer „ordentlichen Schnellstraße“ durchs Pustertal. Wann wird man endlich erkennen, dass man so irreversibel am famosen Ast sägt, auf dem man sitzt!?

Walter Harpf, Plattform Pro Pustertal, Bruneck, am14.08.2013

 

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2 Antworten auf Leserbrief Walter Harpf, TZ, 24.08.2013: Sexten und Pusterer Tourismusperspektiven (und ein Denkanstoß dazu)

  1. forumonline sagt:

    NUR EIN DENKANSTOSS: BEISPIEL FERNANDO DE NORONHA/RECIFE-BRASILIEN

    Es tut schon weh, mitzuerleben, wie primitiv und naiv die Sextner und die Einfaltspinsel bei uns im Allgemeinen ihr Kapital zerstoeren!!! Ja ist es tatsaechlich moeglich, dass die Menschen in einem Entwicklungsland so enorm feinsinniger und zivilisierter handeln als wir Ignoranten hier im „entwickelten'“ Land?? Aber genug des Zynismus, wenden wir uns Loeungsmoeglichkeiten zu. Ich weiss nicht mehr, ob ich einen Bericht gesehen oder davon gelesen habe, jedenfalls war ich beeindruckt: ca. anderthalb Flugstunden von Recife-Brasilien befindet sich eine kleine Inselgruppe namens Fernando de Noronha im Atlantik, der „behuetete Archipel“ genannt, der Smaragd im Atlantik, 3000 Einwohner. Nun, sie koennten unendliche Besucherstroeme anlocken, doch der Archipel ist ein Nationalpark – UNESCO Weltnaturerbe uebrigens – mit begrenztem!!!!!!!!!!! Zugang: 450 Personen mit Mindestaufenthalt 1 Woche, macht 450 Uebernachtungen x 7 = 3150, also genau!!
    abgestimmt auf die Einwohnerzahl, hohe Praesenztaxe, der Zugang zum Naturpark allein kostet umgerechnet 50!!! Euro pro Person pro Tag!!! Dafuer gibt es ein Unterwasserparadies fuer Taucher, kein Hai hat dort jemals einen Menschen angegriffen, weil sie unter Wasser genug Nahrung finden, da Fischerei strengstens verboten ist, Delphine gibt es dort zuhauf etc.etc., ein Oekoparadies!!! Jemand soll gesagt haben, dass er viele schoene Plaetze kenne auf der Welt, aber keinen, an dem es so viele schoene Plaetze zusammen gibt. Die Einwohner hegen und pflegen ihr Juwel auf’s Penibelste, die Touristen werden „gefuehrt“, kurz, alle ohne Ausnahme leben davon, und zwar gut! Sie sind auf lange Zeit ausgebucht, nach Erfuellung strengster Kriterien „darf“ sich hin und wieder jemand einkaufen, Praesenztaxe, wenn ich mich recht erinnere, 10.000 Euro pro Jahr! Teuer? Nein! Was rar ist, hat Wert! Wenn jemand sich vorbereiten muss, dorthin zu kommen, dann weiss er’s zu schaetzen und nimmt die Kosten in Kauf, wie das Exempel beweist! Anstatt jedem zum Billigsttarif in den Hintern zu kriechen, ein Trauerspiel, was die letzten paar Wochen wieder abgelaufen ist hier bei uns! Seit gestern sind die Buden wieder leer! Sogar die Schwaemmeklauber „duerfen“ sich beschweren und absagen, diese Schmarotzer! So, und wie ich mir vorstellen wuerde, das Fernando de Noronha-Beispiel auf uns hier zu uebertragen, davon demnächst!

    LG
    Toblacher

  2. forumonline sagt:

    Berauschende aktuelle Angebote aus dem Oberpustertaler Raum.
    Ferien am Bauernhof: Vollpension von 11€ (außer Saison) bis 17€ (Hochsaison).
    Und dann gäb’s ja noch die Campermöglichkeit oder bei den amici/Freunden in den vielen Ferienwohnungen abzusteigen!

    mfg
    Walter Harpf