Bürgerliste Bruneck: Presseaussendung zum angekündigten Neubau des Eisstadions

Zwei Tage vor einem Lokalaugenschein, zu dem Bürgermeister Tschurtschenthaler die BLB eingeladen hatte, erreicht uns aus den Nachrichten die Meldung über den geplanten Neubau einer 15 Mio. schweren Einrichtung für den Eishockeysport in Bruneck. Ohne vorhergegangene Diskussion im Gemeinderat, ohne die Opposition in irgendeiner Weise mit ein zu beziehen, wurde eine Sportveranstaltung zur Wahlkampfkampagne missbraucht und mit Zuckerlen geworben, die doch ganz klar allen gehören und nicht nur der SVP. Von wem die zu erwartenden enormen Folgekosten getragen werden sollen, bleibt im Ungewissen. Was nützt es da, wenn die Finanzierung angeblich gesichert ist?

Das eine um das andere Mal mussten wir uns in der laufenden Gemeinderats-Legislatur mit der Auskunft zufrieden geben, dass in Zeiten wie diesen nicht mehr alles finanzierbar sei. Z.B. im Zusammenhang mit dem Themen „Nordring-Verlegung“, Südausfahrt und einigen mehr. Häufig ging es dabei um weit bescheidenere Beträge, welche einer breiteren Nutzergruppe zugute kommen würden, als es nun der Fall ist.

Erst kürzlich – bei der einstimmigen Genehmigung der neuen Gemeindesatzungen und Geschäftsordnung der Gemeinde Bruneck – lobte der Bürgermeister stolz die Einigkeit und gute Zusammenarbeit der vertretenen Gruppierungen. Dass diese Einheit nur dank großer Kompromissbereitschaft seitens der Opposition zustande kam, ist jedoch kaum an die Öffentlichkeit gedrungen. Angesichts der jetzigen Vorgangsweise des wahlwerbenden Stadtoberhauptes stellt sich uns einmal mehr die Frage, wie eine gute Zusammenarbeit unter solchen Umständen möglich sein soll. Der Verdacht, dass die politische Minderheit für die Mehrheit häufig eine „Make-up“- Rolle spielt, verstärkt sich wieder einmal.

Der Eissport hat eine lange Tradition in Bruneck. Die vorhandenen Anlagen werden von den Vielen begeistert angenommen und der Eishockeyverein bietet ein vorbildliches Jugend-Aufbauprogramm. Das verdient Wertschätzung und Anerkennung und die Schaffung angemessener Strukturen. Allerdings darf man darüber nicht das Wohl der Allgemeinheit und den Bezug zur Realität aus den Augen verlieren.

Bruneck, am 16.09.2013

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2 Antworten auf Bürgerliste Bruneck: Presseaussendung zum angekündigten Neubau des Eisstadions

  1. forumonline sagt:

    dabei wird meiner Meinung nach eine grundsätzliche Frage vergessen: dürfen sich wahlkämpfende Parteien oder Einzelpersonen schamlos und nach Belieben an den Steuergeldtöpfen bedienen?
    Um mithilfe beeindruckender Wahlgeschenke wiedergewählt zu werden und dann dafür zu sorgen, dass die nächste Runde Nikolausspiel mit den Geldern der hart arbeitenden Bevölkerung eingeleutet werden kann u.s.w.
    Ob diese Art von Politik sowohl mit dem „Wohl der Allgemeinheit“ als auch mit irgendeinem „Bezug zur Krisen- Realität“ in Verbindung gebracht werden kann, steht sehr zu bezweifeln!
    PS: ach ja:“divide et impera“ und „panem et circenses“!

    mfg
    seljo

  2. Edith sagt:

    So etwas heißt man Megalomanie. Die neue Bürgermeisterkrankheit.