Leserbrief Franz Ganthioler: Strompolitik, Zweiklassengesellschaft

Der neue Landeshauptmann in spe Herr Arno Kompatscher hält nichts von billigem Strom für alle.Billigen Strom nicht, aber einen konkurrenzfähigen Strom brauchen unsere Betriebe. Ich hoffe,dass er Bescheid weiß, dass der Stromtarif in Italien zu den höchsten von Europa gehört. Die Familien brauchen nicht nur die Anhebung des kW-Anschlusses von 3,20 auf 4 kW zum gleichen Preis, sondern auch die Abschaffung der Preisprogression bei steigendem Verbrauch. Die SEL und die Etschwerke weisen die größten Gewinne Südtirols aus. Es geht auch mit weniger Gewinn.Daher sollen bitte alle etwas von der Heimholung der Wasserkraft spüren. Bereits heute haben wir ein verzerrtes Bild, wo es Gemeinden gibt, welche durch eigene E-Werke oder hohe Ufergelder ihren Bürgern billigeren Strom liefern, während andere Bürger den normalen Tarif bezahlen.Nicht jede Gemeinde hat die Möglichkeit, ein eigenes E-Werk zu errichten. Mir scheint, die Zukunft läuft ebenso aus dem Ruder wie die Vergangenheit. Wenn so weitergemacht wird, haben wir bald eine Zweiklassengesellschaft beim Strompreis. Dass die Transportkosten für den Fotovoltaikstrom dem Endverbraucher angelastet werden, ist auch nicht korrekt.Weiters haben Private in der Stromerzeugung nichts verloren und sind von den Konzessionen auszuschließen.

von Franz Gantioler, Klausen

Dolomiten, 06.11.2013

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