Täglich ein Fußballfeld weniger
Stadionbau in Leifers, Golfplatz in Eppan, Flughafenausbau in Bozen; Bei all diesen Diskussionen geht es um Grund und Boden – meist um den der Bauern!
Die Art, wie derzeit über die Köpfe der Grundeigentümer hinweg entschieden wird, gibt zu denken. Der Respekt vor privatem Eigentum geht generell zurück! Als hätte Südtirol nicht schon genug Großprojekte, wird munter weiter geplant und oft genug leider auch gebaut. So verlieren wir landesweit täglich Kulturfläche so groß wie ein Fußballfeld.
Wenn wir weiter so sorglos vorgehen, gibt es in zwei Generationen praktisch keinen bebaubaren Kulturgrund mehr.
Wollen wir diese Entwicklung?
Ist das das Ziel der Wirtschaft, die häufig Druck auf die Politik ausübt?
Oder ist manchmal doch weniger mehr?
Das gilt beim Flughafen wie beim Stadionbau. Mit der ursprünglich benötigten Fläche von 6 Hektar wären die Bauern in Leifers noch einverstanden gewesen. Daraus sind aber 16 Hektar geworden: für Stadion, Trainingsplätze und Einkaufszentrum im landwirtschaftlichen Grün.
Inakzeptabel!
In Eppan braucht es für den Golfplatz sogar 40 Hektar moderne Obstbauflächen. Was hier, neben den enormen Grundverbrauch, auch nicht akzeptiert werden kann, ist die Zustimmung des Heimatpflegeverbandes.
Dieser stellt die Ökobilanz einer naturnah (?) gestalteten Golfanlage über die des integrierten Obstbaues!
Die gleichen ,, Heimatpfleger“ hatten noch vor Monaten die Erschließung der Antersasc –Alm bekämpft mit dem Hinweis auf die Landschaftszerstörung. Nun sprechen sie sich für einen Golfplatz aus.
Das gibt wirklich zu denken.
Viktor Peintner, Landesobmann – Stellvertreter
Mai 2011
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2 Antworten
abgesehen von den gewohnten Vergleichen von Äpfeln mit Birnen sollte man festhalten, dass unsere Bauern von den eigenen Vertretern zur oft genug auch widerwilligen Abtretung ihrer Gründe für unzählige Spekulations-Wohnbauzonen, Zersiedelungs-Aussiedelungen und nicht zuletzt für unsinnige Straßenbauprojekte gedrängt/gezwungen wurden und werden!
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Die armen Bauern. Da möchte man meinen, die meisten pfeifen aus dem letzten Loch, doch siehe da, plötzlich steht auch dort ein Baukran.
Und es gibt mittlerweile keinen mehr, der nicht einen Jeep fährt. Jawohl es gibt sie, die, die überall Wege hinauf wollen, zu jeder Heuschupfe und bis zur höchstgelegenen Zirbelkiefer. Alles wird ihnen subventioniert, Mutterkuhprämie, Almprämie, Höhenzulage, Erschwerniszulage, Ernteausfall und und und …
Freibeträge, steuerliche Begünstigungen bis hin zu den unzähligen Abschreibungsmöglichkeiten. All diese Privilegien sind auf Dauer nicht mehr finanzierbar. Mercedesfahrer gibt es zwar nur mehr einzelne, dafür gibt’s Audi Quattro, Toyota, Porsche usw. Die Traktoren sind zu monströsen XXL Tracks geworden. Mit Güllefässern zu 12.000 Litern, die zur Standart -Klasse geworden sind.
Die letzten unverschämten Forderungen, dass die Renten der Bauern auch noch angehoben werden müssen, schlägt dem Faß endgültig den Boden aus.
Und heute Mittag die Forderung an die Landesregierung: Der Ernteausfall der ihnen durch die Trockenheit entstanden ist, den muß die LR ausbezahlen!
Auch wenn es nur einzelne Gebiete wie den Ritten getroffen hat, aber wichtig, dass ihre Forderungen lautstark hinaus posaunt werden.
Können die den Kragen nie voll genug bekommen?
Natürlich gibt es auch bedürftige Bauern, Andersdenkende, jene die sich noch Gedanken machen, was mit ihrem Grund und Boden geschieht. Manche die ihre Kulturgüter erhalten möchten, aber nirgends eine Hilfe bekommen. Es gibt auch jene, die unsere Traditionen noch pflegen, die verantwortungsbewusst mit der Landschaft umgehen und nicht mit der großen Masse mitschwimmen.
Aber es sind verdammt wenige… leider!
Ich verstehe nicht, warum die Bauern immer die ersten sind die sich beschweren. Das sind doch meistens die Nutznießer. Wenn was „weggenommen“ wird, erhalten Sie in einer anderen Form irgendwelche Zuschüsse.