DAS LETZTE: Afrika, 140212

Aber nein doch! Wir hatten uns so schön dran gewöhnt: Jedes Jahr, wenn’s bei uns besonders kalt war, fuhr der Landeshauptmann in wärmere Erdteile, nach Afrika vorzugsweise. Von dort schicke er uns rührende Bilder der Not und deren Linderung durch unser aller gemeinsames Geld. Mit den Zugvögeln kehrte er dann wieder und gemahnte uns zu mehr Zufriedenheit. Wir wüssten nicht, wie gut es uns gehe, im Vergleich. Die Begegnungen, von denen er erzählte, und dazu die jährliche Entschuldigung dafür, dass er überhaupt fuhr (Inspektion der Hilfsprojekte!), das alles war uns zur lieben Gewohnheit geworden. Auch über die eine und andere Indiskretion freuten wir uns: Wer mitdurfte, was für Frau, und ob der Franz Pircher wohl selber zahle – solche Frivolitäten trieben uns um. Und jetzt das? Nimmt er sich den Berger Hons und den Theiner mit! Ja, kann denn da jeder mit?, fragt sich der Dableiber. Und wenn, warum ausgerechnet sie? Ist’s zum gemeinsamen Abschied? Oder führt er sie am End’ ein?

flor

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