Als es noch Religion gab und die Welt bäuerlicher war, war auch der Osterdienstag noch Feiertag. Kein gebotener zwar und gehalten eher nur von den Bauern (was aber eh alle waren). Der Rest vom „Geweihten“ war aufzuessen, und die Schulen hielten auch noch frei. Alles gewesen. Heute geht’s los, als wäre es irgendein ordinärer Dienstag, ärger noch, als müsste der freie Ostermontag aufgeholt werden, ja, der freie Karfreitag auch noch. Osterwoche – das ist nach gängigem Sprachgebrauch nicht mehr diese Woche, die erste nach Ostern, es war die letzte, die einmal Karwoche hieß. Ich selber arbeite selbstverständlich auch heute nicht, ich werde in die Stadt gehen, mich ein bissl umsehen, wie die Leute von der Verzichtsbewegung ihre jeweiligen Fastenwetten überlebt haben. All die Rauch-, Alko-, Handy-, Auto-, Sex-, Internet-, Fernseh- und weiß der Teufel noch was für Abstinenzler – wie wird es ihnen ergangen sein? Sind sie wieder zurück bei ihren Lastern? Wenn es nur keinem geblieben ist!
flor
