Baggalocke News, TZ, 18.05.2012

TZ, 18.05.2012 – Gaiser Verwirrspiel

Das Informationsschreiben der Gemeinde Gais über die „Baggalocke“ stößt so manchem sauer auf. Einige Aussagen darin seien schlichtweg falsch, erklärt Gemeinderat Alex Dariz. Dariz fordert die Gemeinde auf, endlich Farbe zu bekennen und Verantwortung zu übernehmen.

Von einer „Irreführung“ der Bürger spricht der Gaiser Gemeinderat Alex Dariz in Zusammenhang mit dem Informationsschreiben der Gemeinde Gais über die „Baggalocke“, das in der vergangenen Woche an alle Haushalte verteilt wurde. „Das Schreiben enthält Aussagen, die schlichtweg falsch sind“, stellt Alex Dariz klar. Auch der Präsident des Tennisvereins und Gemeinderat Daniel Duregger bezieht diesbezüglich klar Stellung: „Weder der Tourismusverein noch der Tennisclub Gais sind jemals Betreiber der Anlage gewesen. Die diesbezügliche Vereinbarung erstreckte sich nämlich einzig und allein auf die Führung des dort angesiedelten Barbetriebes, der „Piratabar“. Außerdem entsteht der Eindruck, dass die angesprochenen Vereine nur kassiert und die Gemeinde alle Spesen und Ausgaben übernommen hätte. Das ist absolut nicht korrekt.“ Der Tennisverein trage monatliche Instandhaltungsspesen von etwa 1.000 Euro, wobei die effektiven Gewinne der „Piratabar“ seit Jahren konstant bescheiden seien und zudem in die Jugendarbeit investiert würden.

„In Ermangelung eines offiziellen Betreibers war seit Jahrzehnten die Gemeindeverwaltung als Inhaberin des Nutzungsrechtes bzw. die Fraktionsverwaltung als Grundeigentümerin für das Areal der ‚Baggalocke’ zuständig und wäre im Falle eines Unfalls auch entsprechend zur Verantwortung gezogen worden“, erklärt Duregger. Weshalb die Gemeindeverwaltung die Führung des Areals als offizieller Betreiber nun kategorisch ablehne, obwohl sich die Grundvoraussetzungen nicht geändert hätten, sei deshalb mehr als unverständlich. Noch unverständlicher sei zudem, dass nun ein Verein oder ein Dritter diese Verantwortung übernehmen solle, wenn nicht einmal die Gemeinde dazu bereit sei, findet Duregger.

Als Verunglimpfung seiner Person bezeichnet Dariz die Aussage der Bürgermeisterin, dass sich aufgrund der Facebookinitiative „Rettet die Baggalocke“ große Unruhe breitmache und zu Aktionen führe, die sicher nicht dazu beigetragen hätten, das angestrebte Ziel zu erreichen. „Ich werde in dem Schreiben indirekt als Brandstifter dargestellt, das lasse ich mir nicht gefallen“, ärgert sich Dariz. „Ich habe niemanden aufgefordert, die Wasserzufuhr aufzubrechen und Wasser in die Locke zu lassen oder andere Vandalenakte auszuführen.“ Es sei äußerst unkorrekt, alles von sich zu weisen, immer und überall Schuldige zu suchen, selbst nur zögerlich aktiv zu werden und einfach nur abzuwarten, bis andere etwas unternehmen, so Dariz. „Wenn ich nicht an die Presse gegangen wäre bzw. die Facebookgruppe gegründet hätte, wann wäre die Bevölkerung auf das Problem aufmerksam gemacht bzw. die Gemeindeverwaltung aktiv geworden?“, fragt sich Dariz.

Bereits Anfang August 2010 wurde die Bürgermeisterin – laut Auskunft des Gemeindenverbandes – über die Begutachtung des Rates der Gemeinden in Bezug auf die Richtlinien der Naturbadeteiche informiert“, weiß Dariz. „Jetzt so zu tun, als hätte man von den Neuerungen erst vor wenigen Wochen erfahren, ist schon mehr als verwunderlich.“ Es sei an der Zeit, endlich Farbe zu bekennen, Verantwortung zu übernehmen und die „Baggalocke“ wie bereits in den vergangenen Jahren selbst zu betreiben bzw. eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu gründen, die den Badesee betreibe, und dezidiert Abstand zu nehmen vom Versuch, Vereine in die Haftung zu nehmen. Sollte die Gemeindeverwaltung nicht gewillt sein, dieser Aufgabe nachzukommen, so habe sie sich auch eine eventuelle Schließung der „Baggalocke“ und damit den Schwarzen Peter selbst zuzuschreiben, meint Dariz abschließend.„Ich werde in dem Schreiben indirekt als Brandstifter dargestellt, das lasse ich mir nicht gefallen.“

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